Wiener Börse (Nachmittag) - ATX kommt nicht von der Stelle

Wien (APA) - Die Wiener Börse hat sich am Freitagnachmittag in enger Bandbreite kaum von der Stelle bewegt. Der ATX wurde um 14.15 Uhr mit 3...

Wien (APA) - Die Wiener Börse hat sich am Freitagnachmittag in enger Bandbreite kaum von der Stelle bewegt. Der ATX wurde um 14.15 Uhr mit 3.066,10 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 0,88 Punkten bzw. 0,03 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt -0,61 Prozent, FTSE-100/London -0,75 und CAC-40/Paris -0,34 Prozent.

Vor dem G20-Gipfel an diesem Wochenende halten sich Anleger etwas zurück. Konjunkturseitig haben Österreichs Unternehmen von Jänner bis August 2018 ihre Produktion um 6,5 Prozent gesteigert. Hingegen ließ das Wirtschaftswachstum im dritten Quartal doch etwas stärker nach als vom Wirtschaftsforschungsinstitut Wifo zunächst erwartet. Der BIP-Anstieg bremste sich auf 0,4 Prozent ab.

Unterdessen sind die Verbraucherpreise im Euroraum im November schwächer gestiegen als erwartet. Das Preisniveau lag um 2,0 Prozent über dem Stand ein Jahr zuvor. Im Vormonat hatte die Inflationsrate noch 2,2 Prozent betragen. Die Preisentwicklung findet bei den Investoren Beachtung, weil Zweifel aufkommen, ob die Europäische Zentralbank wie geplant im Spätsommer 2019 die Zinswende einleiten wird, schreibt der Helaba-Experte Urlich Wortberg.

Bei den Einzelwerten notierten die Aktien der Raiffeisen Bank International (RBI) mit minus 1,1 Prozent. Für die Aktionäre der Bank wird es 2018 mehr Dividende geben. Mittelfristig will die Bank 20 bis 50 Prozent des Konzerngewinns als Dividende weitergeben.

Auch die Österreichische Post AG gab um 0,55 Prozent ab. Noch ist keine Entscheidung darüber getroffen, ob sie das im Zusammenhang mit dem abgesagten Joint-Venture mit der deutschen FinTech Group gezeichnete 35 Mio. Euro schwere FinTech-Aktienpaket wieder verkaufen oder behalten wird. Post-Aktionäre haben inzwischen Anwälte mit der Prüfung von Ansprüchen im Zusammenhang mit dem geplatzten FinTech-Deal beauftragt.

Nach einer Reihe an Geschäftsberichten schließt Warimpex die Woche mit Zahlen zu den ersten neun Monaten ab. Der Nettoverlust des Immobilienentwicklers wuchs auf 6,5 Mio. Euro, nach 34,2 Mio. Euro im Plus im gleichen Vorjahreszeitraum. Die Warimpex-Titel drehten nach anfänglichen Gewinnen mit minus 0,90 Prozent in die Verlustzone.

Schlusslicht waren die Porr-Aktien mit einem Minus von 3,77 Prozent bei 20,40 Euro. Zwischenzeitlich fielen sie auf 19,80 Euro - so tief wie seit September 2016 nicht mehr. SRC-Analyst Stefan Scharff hält die Kursverluste der vergangenen drei Monate nicht gerechtfertigt, hieß in seiner jüngsten Analyse am Vorabend. Die am Donnerstag vorgelegten Zahlen zu den ersten neun Monaten seien gut aber zu schwach für einen optimistischen Gesamtjahres-Ausblick. SRC Research hatte ihr Kursziel für die Aktien des Baukonzerns von 37,0 Euro auf 33,0 Euro gesenkt und die Anlageempfehlung unterdessen mit „Buy“ bestätigt.

Außerdem hat das österreichische Biotech-Unternehmen Marinomed am Donnerstag seinen geplanten Börsengang (IPO) vorerst abgesagt. „Abhängig vom Marktumfeld plant das Unternehmen, die Angebotsfrist voraussichtlich Anfang 2019 fortzusetzen“, teilte Marinomed mit.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX kurz nach Börsenschluss Uhr bei 3.081,21 Punkten, das Tagestief lag um etwa 9.30 Uhr bei 3.058,20 Einheiten. Der ATX Prime notierte mit einem Minus von 0,04 Prozent bei 1.549,47 Zählern. Um 14.15 Uhr notierten im prime market 16 Titel mit höheren Kursen, 19 mit tieferen und einer unverändert. In einer Aktie kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market 1.659.319 (Vortag: 1.946.153) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 44,815 (55,66) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Verbund mit 203.055 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 7,26 Mio. Euro entspricht.

~ ISIN AT0000999982 ~ APA382 2018-11-30/14:36