Gemeinderätin Theresa Ringler: Politik kam aus heiterem Himmel
Innsbrucks Gemeinderat hat viele neue Gesichter: Die jüngste Mandatarin ist die 21-jährige Theresa Ringler.
Innsbruck –„Wow!“ Mehr konnte Theresa Ringler nicht mehr sagen, als ihr erster Antrag im Innsbrucker Gemeinderat angenommen wurde. Die Verbesserung der Sicherheit beim Schutzweg auf der Igler Straße war Inhalt des Antrags. Ein kleiner Punkt in der Tagesordnung damals. Für die jüngste Gemeinderätin der Stadt aber ganz offensichtlich auch der Beweis dafür, dass man etwas bewegen kann.
Doch was bewegt eine 21-jährige Studentin dazu, sich in der Stadtpolitik zu engagieren? „Ich war schon immer politisch interessiert“, sagt sie. Aber: „Ich bin auch irgendwie reingerutscht.“ Bei Für Innsbruck hat die Innsbruckerin „grafisch mitgeholfen“, wie sie erklärt. Und irgendwann sei daraus mehr geworden. Eine inhaltliche Auseinandersetzung etwa. Dass sie von der damaligen Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer gefragt wurde, ob sie auf einem vorderen Listenplatz kandidieren wolle, sei dann aber aus „heiterem Himmel gekommen“.
Jetzt ist Ringler seit einem halben Jahr Gemeinderätin. Wird auf der Straße dann und wann darauf angesprochen und versucht sich Stück für Stück einzuarbeiten. Was sich verändert hat? „Der Terminkalender ist voll geworden.“ Sie wolle sich einbringen, sagt Ringler. Bei den großen Themen und den kleineren. Die Sicht der Jungen aufzeigen. Etwa bei den Starterwohnungen, die auch ins Arbeitsübereinkommen der Koalition Eingang gefunden haben – und beim Campagneareal umgesetzt werden.
„Die kommunale Ebene ist in der Politik irrsinnig greifbar.“ Mit der politischen Einordnung, rechts oder links, könne sie ohnehin wenig anfangen. Etwas zu bewegen, das gelinge eben auch über den einen oder anderen Kompromiss, wie die 21-Jährige betont. Sie sei schon eine Idealistin, sagt sie dann auch. Und letztlich hätten die Familie daheim und die Freunde den Weg in den Gemeinderat auch unterstützt. Negative Erfahrungen habe sie noch nicht gemacht, beteuert Ringler – und wirkt dabei gar nicht wie eine Polit-Anfängerin.
Die ersten Interviews, die erste Rede im Gemeinderat – all das sei schon aufregend. „Es ist eine Ehre, in der Stadt etwas gestalten zu können.“ Neben den Jugendthemen liegt der Studentin (Marketing- und Kommunikationsmanagement an der FH Kufstein) vor allem die Kultur am Herzen. „Ich muss nach den ersten Wochen und Monaten sagen, dass ich selbst schon sehr viel profitiert habe. Von so vielen Gesprächen und interessanten Menschen“, so Ringler. Auch wenn der Wow-Effekt bei Anträgen in Zukunft wohl kleiner wird. (mw)