Neuer mexikanischer Präsident Lopez Obrador ins Amt eingeführt 2

Mexiko-Stadt (APA/dpa) - In seiner Antrittsrede kritisiert Lopez Obrador den neoliberalen Kurs seiner Vorgänger. Die Wirtschaftspolitik sei ...

Mexiko-Stadt (APA/dpa) - In seiner Antrittsrede kritisiert Lopez Obrador den neoliberalen Kurs seiner Vorgänger. Die Wirtschaftspolitik sei ein Desaster und eine Katastrophe für das öffentliche Leben in Mexiko gewesen, sagte der 65-Jährige am Samstag im Parlament. „Heute beginnt nicht nur eine neue Regierung, heute beginnt ein politischer Regimewechsel“, betonte er. Mexiko werde eine friedliche Revolution erleben.

Gleichzeitig versprach er, der Korruption und Straffreiheit in dem Land ein Ende zu setzen. Diese hätten bisher die Wiedergeburt Mexikos verhindert, sagte der Linkspopulist. „Ich verspreche, nicht zu stehlen“, bekräftigte der neue Staatschef.

Der Politiker möchte, wie er früher sagte, die „Macht-Mafia“ bekämpfen und sich für die Armen des lateinamerikanischen Landes einsetzen. Als Symbol dafür hat er sich selbst das Gehalt als Präsident gekürzt.

Lopez Obrador wurde 1953 in Tepetitan im Teilstaat Tabasco geboren. Er studierte Politik- und Verwaltungswissenschaften und war lange Zeit Mitglied der Regierungspartei PRI seines Vorgängers Pena Nieto. Seine erste Ehefrau starb 2003, seit 2006 ist er mit der Schriftstellerin Beatriz Gutierrez Müller verheiratet. Er hat vier Kinder. LO trat drei Mal bei der Präsidentenwahl in Mexiko an. 2006 verlor er knapp gegen Felipe Calderon, ihm fehlten 0,62 Prozentpunkte. Im Anschluss blockierte er mit seinen Unterstützern wochenlang die Prachtstraße Paseo de la Reforma im Stadtzentrum von Mexiko-Stadt und protestierte gegen mutmaßlichen Wahlbetrug. Außerdem ließ er sich zum „legitimierten Präsident“ ausrufen.

Als Präsident will er sich auf die Innenpolitik konzentrieren. Er hat Investitionen im Bildungssektor angekündigt und will der Landwirtschaft und der Arbeit der Bauern wieder mehr Anerkennung zukommen lassen. Kritik aus der Unternehmerschaft handelte er sich ein, als er das bereits begonnene Flughafen-Projekt in Mexiko-Stadt aus Kostengründen stoppen ließ.