Spanische Sozialisten verlieren historische Hochburg Andalusien

Sevilla (APA) - Spaniens sozialistischer Ministerpräsident Pedro Sanchez musste am Sonntag bei den andalusischen Regionalwahlen eine herbe W...

Sevilla (APA) - Spaniens sozialistischer Ministerpräsident Pedro Sanchez musste am Sonntag bei den andalusischen Regionalwahlen eine herbe Wahlschlappe hinnehmen. Zwar wurden die Sozialisten (PSOE) in Spaniens bevölkerungsreichster Region mit 33 Abgeordneten erneut stärkste Fraktion, verloren aber mehr als eine halbe Million Stimmen und zehn Sitze.

Da die linke Parteienallianz Adelante Andalucia nur auf 17 Mandate kam, dürfte die bisherige sozialistische Ministerpräsidentin Andalusiens, Susana Diaz, Probleme bekommen, überhaupt eine regierungsfähige Mehrheit zu bilden. Die Sozialisten könnten damit erstmals seit der Einführung der Demokratie in Spanien 1976 ihre historische Hochburg verlieren. Die absolute Parlamentsmehrheit liegt bei 55 Mandaten.

Zwar verlor auch die konservative Volkspartei (PP) sieben Sitze und rutschte auf 26 Mandate ab. Doch die ihr nahestehenden Liberalen (Ciudadanos) konnten sich von 9 auf 21 Sitze verbessern. Königsmacher könnten nun die Rechtspopulisten der VOX-Partei werden, die am Sonntag einen überraschenden Wahlerfolg feiern konnten. Entgegen allen Erwartungen erreichte die Anti-Immigrationspartei auf Anhieb 12 Mandate. Bei den vergangenen Regionalwahlen vor vier Jahren hatte die Formation lediglich 18.000 Stimmen erhalten und damit keinen einzigen Sitz. Andalusien wird damit das erste Regionalparlament, in das die Rechtspopulisten in Spanien einziehen.