Bezirk Schwaz

Im freien Skiraum in Hochfügen von Schneebrett mitgerissen

Das Schneebrett löste sich unterhalb der Bergstation der 6er-Sesselbahn Waidoffen.
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Zwei Deutsche und ein Österreicher gerieten am Mittwoch in Hochfügen unter eine Lawine. Dabei wurde einer von ihnen total verschüttet und verletzt.

Von Nikolaus Paumgartten

Hochfügen – Die Schneefälle der vergangenen Tage haben zum Wochenbeginn die Lawinengefahr in Teilen Tirols massiv anstiegen lassen. Und so schien es nur eine Frage der Zeit, bis Berg- und Pistenrettung zum ersten großen Einsatz des heurigen Winters ausrücken mussten. Am Mittwoch gegen kurz nach 10 Uhr war es so weit:

Im Skigebiet Hochfügen im Zillertal ging im freien Skiraum unterhalb der Bergstation Waidoffen auf rund 2300 Metern Seehöhe ein Schneebrett ab. Zuvor waren ein 19-jähriger und ein 38-jähriger Deutscher einer fünfköpfigen Gruppe sowie ein 45-jähriger Österreicher in den steilen Hang eingefahren. Dabei löste sich die Lawine und verschüttete den 19-Jährigen komplett und die anderen beiden Wintersportler teilweise. Ersthelfern gelang es, den Totalverschütteten anhand seiner Skiausrüstung zu lokalisieren und aus den Schneemassen zu befreien. Das Opfe­r wurde leicht verletzt und erlitt laut ersten Informationen eine Unterkühlung. Der 38-jährige Deutsche und der 45-jährige Österreicher konnten sich selbstständig befreien, sie blieben unverletzt.

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Unmittelbar nach dem Lawinenabgang versuchte der Vater des 19-Jährigen, der sich oberhalb des Unfallortes aufgehalten hatte, seinem Sohn zur Hilfe zu eilen. Dabei kam der 60-Jährige zu Sturz und zog sich eine Brustbeinfraktur zu. Er wurde – wie auch sein Sohn – ins Krankenhaus Schwaz geflogen.

Obwohl es zahlreiche Augenzeugen des Lawinenabgangs gab, konnte nicht ausgeschlossen werden, dass weitere Personen von dem Schneebrett erfasst worden waren. In der Folge wurde der Lawinenkegel von 20 Bergrettern aus Kaltenbach, Zell, Gerlos und Jenbach mit Hilfe von 30 Wintersportlern sondiert. Auch Lawinensuchhunde waren im Einsatz. Schließlich konnte Entwarnung gegeben werden, es befanden sich keine weiteren Opfer unter der Lawine.

Laut Angaben der Bergbahnen war das Gelände mit Hinweis- und Warnschildern gekennzeichnet und die darunterliegende Piste mittels Zaun gesperrt. Zum Zeitpunkt des Unglücks herrschte in der Region oberhalb der Waldgrenze Lawinenwarnstufe 3 der fünfstufigen Skala.

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Angela Dähling

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