Von Piste abgekommen: 41-Jähriger starb in Tux unter Lawine
Am Hintertuxer Gletscher kam gestern ein Tscheche von der Piste ab und löste ein Schneebrett aus. Für ihn kam jede Hilfe zu spät.
Tux – Der Winter in Tirol hat gestern sein erstes Todesopfer gefordert: Am Hintertuxer Gletscher konnte ein 41-jähriger Tscheche nach dem Abgang eines Schneebretts nur noch tot aus den Schneemassen geborgen werden.
Der Mann war als Mitglied einer vierköpfigen Gruppe im Skigebiet auf der Piste unterwegs, als er kurz vor 11 Uhr vermutlich aufgrund schlechter Sichtverhältnisse von der Piste abkam. Im freien Skiraum verlor der Mann nach rund 15 Metern einen Ski, fuhr noch ein Stück weiter und kam dann zu Sturz. Dabei löste er ein Schneebrett aus, das den Mann rund 100 Meter mit sich riss und schließlich unter sich begrub. Die Begleiter der 41-Jährigen setzten die Rettungskette in Gang. Nach rund 20 Minuten gelang es den Einsatzkräften, den Verschütteten zu lokalisieren und auszugraben. Für den Mann kam jedoch jede Hilfe zu spät, er war bei der Bergung bereits tot.
Das Opfer war von der Lawine vollständig verschüttet worden und musste aus einer Tiefe von rund eineinhalb Metern ausgegraben werden. Die rund 150 Meter breite und 100 Meter lange Lawine hatte sich auf rund 2550 Metern Seehöhe gelöst. Im Einsatz standen 16 Mann der Bergrettung Tux, 15 Mann der Alpinpolizei und ein Rettungs- sowie ein Polizeihubschrauber. An der Suche nach dem Verschütteten beteiligten sich außerdem auch andere Wintersportler, in Summe waren 40 Personen im Sucheinsatz.
Das Lawinenunglück ereignete sich nur einen Tag nach dem Abgang eines Schneebretts in Hochfügen. Dabei wurden, wie berichtet, drei Skifahrer – zwei Deutsche und ein Österreicher – mitgerissen. Einer von ihnen wurde zur Gänze verschüttet, aber nur leicht verletzt. Sowohl am Mittwoch in Hochfügen als auch gestern in Tux herrschte Lawinenwarnstufe 3, also erhebliche Lawinengefahr. (np)