Steirische Arbeitslosenquote auf Vorkrisen-Niveau gesunken

Graz (APA) - Die Arbeitslosenquote in der Steiermark wird laut der Prognose des Landes Steiermark im kommenden Jahr wieder auf das Vorkrisen...

Graz (APA) - Die Arbeitslosenquote in der Steiermark wird laut der Prognose des Landes Steiermark im kommenden Jahr wieder auf das Vorkrisen-Niveau sinken. Bereits die Hochrechnung für Ende 2018 weist eine Quote von nur noch 6,2 Prozent aus. Das entspricht exakt dem Wert von 2008. 2019 dürfte die Rate sogar auf 5,9 Prozent sinken, sagte LH Hermann Schützenhöfer (ÖVP) am Montag in Graz.

Für das Pressegespräch wurde laut dem steirischen ÖVP-Chef nicht ohne Grund das Lend Hotel gewählt, denn direkt gegenüber ist der Hauptsitz der AVL, die laut Schützenhöfer ein „entscheidender Faktor für die Bekanntheit der Steiermark als Forschungsland“ sei. Die Entwicklungen am steirischen Arbeitsmarkt im Jahr 2018 lieferten „erfreuliche Zahlen“, meinte Schützenhöfer. Mitverantwortlich sei die hohe Forschungs- und Entwicklungsquote: „Vor 35 Jahren gab es die Angst, dass uns die Arbeit ausgeht, aber die Forschung bringt uns in neue Arbeitsfelder.“

2018 brachte den Erhebungen des Landes zufolge den höchsten Beschäftigungszuwachs seit 2008: Mit zusätzlichen 15.400 Beschäftigungsverhältnissen hat die Grüne Mark einen Höchststand von 512.000 erreicht und damit die „magische Schallmauer“ von 500.000 unselbstständig Beschäftigten durchbrochen. Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP) will in den kommenden Monaten und Jahren noch mehr in aufstrebende Bereiche wie etwa die Humantechnologie und die Mikroelektronik investieren.

Außerdem wolle das Land auf den Breitbandausbau, der bisher nur schleppend vorangegangen ist, den Fokus legen. Schützenhöfer bemängelte, dass bei dem Thema immer noch ein österreichweites Konzept fehle, man aber zumindest für die steirischen Regionen eigene Konzepte entwickelt - selbst wenn der Anschluss so mancher kleineren Gemeinden in entlegenen Winkeln wirtschaftlich kaum darstellbar seien: „Sie brauchen aber genauso das schnelle Internet wie jene in der Stadt.“ Für Eibinger-Miedl gehört das Breitband wie früher Kanal und Telefon zur Daseinsvorsorge.

Die Wirtschaftslandesrätin erklärte, dass 2018 die Arbeitslosenquote vor allem wegen des überdurchschnittlich stark wachsenden produzierenden Bereiches gesunken sei: Allein in diesem Bereich sind mit 7.350 mehr als die Hälfte der neuen Beschäftigungsverhältnisse dazugekommen. Besonders hervorgehoben wurde dabei der „Magna-Effekt“. Der kanadische Konzern hat in Thondorf ausgebaut und rund 3.000 neue Jobs geschaffen. Auch im Bauwesen wird bis Ende 2018 ein Jahreszuwachs von 3,0 Prozent bei den Beschäftigten erwartet. 2019 dürfte es abermals in allen Bereichen wieder neue Stellen geben, allerdings sucht die Wirtschaft dringend nach Fachkräften. Eibinger-Miedl zufolge soll ein Fokus daher auch weiterhin bei Ausbildungen liegen.