Teil 19

Die Gute Geschichte: Ein erfülltes Leben bis zuletzt

Lisi Steinberger (r.) macht es große Freude, ihre Patientinnen und Patienten zu verwöhnen.
© Tageshospiz Hall

Lisi Steinberger engagiert sich als ehrenamtliche Begleiterin im Tageshospiz Hall. Immer wieder erfüllt es sie mit großer Freude, kranken, alten oder sterbenden Menschen ihre Aufmerksamkeit und schöne Momente zu schenken.

Hall –Seit 2012 ist Lisi Steinberger ehrenamtliche Hospizbegleiterin im Zillertal. Immer wieder erfüllt es sie mit großer Freude, kranken, alten oder sterbenden Menschen ihre Aufmerksamkeit und schön­e Momente zu schenken. Seit Oktober ist die 43-Jährige nun auch ehrenamtliche Begleiterin im neuen Tageshospiz in Hall. Mit anderen Ehrenamtliche­n gehört sie hier zu einem erfahrenen Betreuungsteam. Gemeinsam mit Pflegenden, Ärzten, Sozialarbeitern, Psychologen und Seelsorgern werden die Patienten betreut. „Es ist schön zu erleben, wenn Angehörige von schwer kranken oder sterbenden Menschen einfach einmal Zeit für sich haben, während sie ihre ,Lieben‘ im neuen Tageshospiz in guten Händen wissen“, ist Lisi Steinberger überzeugt.

Beim Frühstück in gemütlicher Atmosphäre lernen die Freiwilligen die Tageshospizbesucher kennen und es wird der Tagesablauf besprochen. Das Team versucht, auf die jeweiligen Wünsche und Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten einzugehen, damit für jeden etwas dabei ist. Deshalb sind auch die Arbeiten der Ehrenamtlichen im Tageshospiz sehr vielfältig und jeder kann seine speziellen Fähigkeiten einbringen – sei es singen, musizieren, plaudern, backen oder Karten spielen. Dabei können die Besucher vom Alltag ein wenig abgelenkt werden. In oft langen Gesprächen werden verschiedene Themen angesprochen und die Freiwilligen auch manchmal mit Todes­wünschen schwerkranker Menschen konfrontiert.

Die Patienten tauschen sich auch mit anderen aus und erleben so, dass sie in ihrem Leid nicht alleine sind. „Für mich ist besonders berührend, wenn zwischen den Patienten und uns ehrenamtlichen Begleitern ein Vertrauen wächst, das beiden Seiten guttut. Dabei lerne ich viel über mich und das Leben“, so die zweifache Mutter.

Es geht im Hospiz aber nicht nur um das Sterben, sondern um ein erfülltes Leben bis zuletzt. Dazu gehört auch mal ein Glas Wein oder eine Zigarette nach der Mahlzeit. Lisi Steinberger macht es eine große Freude, die Patienten zu verwöhnen und dabei auf die unterschiedlichsten Wünsche einzugehen: „Resi genießt es zum Beispiel sehr, wenn ich ihr eine schöne Frisur zaubere, ihren Nägeln ein­e neue Farbe auftrage und das Ganze mit einer feinen Handmassage abschließe.“

Sinn und Ziel der Hospizarbeit ist die Begleitung von Menschen in der oft schwierigen letzten Zeit ihres Lebens. Es werden dabei alle Menschen, unabhängig von Nationalität, Religion, Hautfarbe oder sozialer Herkunft begleitet. „Zur Würde des Menschen gehört, dass er bis zuletzt als Mensch ernst genommen wird“, unterstreicht die Zillertalerin.

Diese Haltung erfordert Wahrhaftigkeit. Wichtig ist, mit aufmerksamen Ohren zuzuhören, was der andere sagt, zwischen den Zeilen zu „hören“ und etwas davon zu erspüren, welche Ängste und Hoffnungen in ihren Worten mitschwingen.

„Unsere Aufgabe besteht darin, nicht am Leid des anderen etwas zu ändern, sondern dem Leid standzuhalten, es mit auszuhalten. Wir können uns Zeit nehmen für jeden Einzelnen, sprechen mit ihnen und ihren Angehörigen, hören ihnen zu und spenden Trost. Alles dies wird im neuen Tageshospiz ermöglicht. Es kommt dabei zu wunderbaren Begegnungen, die mein Herz erfüllen“, hält Lisi Steinberger abschließend fest. (TT)

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