US-Abzug aus Syrien - Kurden warnen vor Wiedererstarken des IS
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~ --------------------------------------------------------------------- KORREKTUR-HINWEIS In APA209 vom 20.12.2018 wurden die ersten beiden Absätze ergänzt. --------------------------------------------------------------------- ~ Beirut/Damaskus (APA/AFP/dpa) - Nach der Ankündigung zum vollständigen Abzug aller US-Truppen aus Syrien hat das kurdisch-arabische Militärbündnis Syrische Demokratische Kräfte (SDF) vor den Folgen für den Kampf gegen die Jihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) gewarnt. „Er wird negative Auswirkungen auf den Anti-Terror-Einsatz haben“, erklärte die SDF-Führung am Donnerstag. Sie warnte vor einer Massenflucht von Jihadisten.
Die SDF waren bisher der wichtigste Partner der US-Streitkräfte im Kampf gegen die IS-Miliz im Norden und Osten des Bürgerkriegslands. Ein US-Abzug werde den Jihadisten die Möglichkeit geben, sich wieder zu sammeln und einen Gegenangriff zu starten, warnten die SDF, die von den kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) dominiert werden. „Der Anti-Terror-Kampf ist noch nicht zu Ende“, hieß es weiter. Vielmehr befinde er sich in einer entscheidenden Phase.
Ein SDF-Sprecher erklärte zudem, ein türkischer Angriff und Chaos im Land könnten dazu führen, dass Tausende Jihadisten aus Gefangenenlagern entkommen. Diese Kämpfer könnten für deren Heimatländer zu einem „großen Problem“ werden, sagte Abdel Karim Umar. Pläne, die IS-Anhänger absichtlich freizulassen, gebe es nicht.
Den SDF-Einheiten war es vergangene Woche mit US-Unterstützung gelungen, eine der letzten IS-Bastionen in Ostsyrien zu erobern. Den Jihadisten bleiben aber noch einige Gebiete, auch werden weiterhin tausende Kämpfer in der Region vermutet.
Die US-Regierung hatte am Mittwoch überraschend den Abzug aller 2.000 US-Soldaten aus Syrien angekündigt, mit der Begründung, die IS-Miliz in Syrien sei besiegt. Nach Angaben des Weißen Hauses wurde damit bereits begonnen.
Nicht nur bei am Anti-IS-Kampf beteiligten Verbündeten wie Frankreich und Großbritannien stieß dies auf Kritik. Auch zahlreiche Politiker und Experten in den USA kritisierten den Abzug als verfrüht, weil er die IS-Miliz stärken und dem Iran, Russland und Syriens Machthaber Bashar al-Assad freie Hand geben werde.
Mit dem Truppenabzug könnte der Weg frei werden für eine neue Offensive, mit der die Türkei gedroht hat. Sie sieht in der YPG einen syrischen Ableger der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) und bekämpft sie.