Sensible Feldringer Böden sorgen weiter für Debatten
Haimings Dorfchef und die Bürgerinitiative streiten darüber, ob die Feldringer Böden bei der Ski-Ehe Hochoetz-Kühtai betroffen wären.
Haiming, Silz, Oetz — Seit kurz vor Weihnachten geht die Post ab: Zum einen wurde einmal die Umweltverträglichkeitserklärung (UVE) für den Skigebietszusammenschluss Hochoetz-Kühtai eingereicht. Zum anderen gab es zuvor Diskussionen in den Gemeinderäten von Oetz, Haiming und Silz — wobei nur Oetz die Ski-Ehe auch einstimmig befürwortete. Haiming wollte den Silzer Gemeinderat abwarten, in Silz wiederum soll im Jänner nun eine Informationsveranstaltung eine Hilfestellung für die Silzer Position bieten.
Daneben entspann sich aber auch eine mediale Diskussion zwischen dem Sprecher der Bürgerinitiative „Nein zur Zerstörung der Feldringer Böden und Schafjoch", Gerd Estermann, und dem Haiminger Bürgermeister Josef Leitner. Der Dorfchef warf nämlich der Bürgerinitiative vor, die Feldringer Böden stets anzuführen, obwohl diese „weder durch Lifttrasse noch durch die Pistenführung betroffen sind".
„Tatsächlich ist die Verlagerung der Liftstützen Richtung Osten nur deshalb erfolgt, weil eine Grundbesitzerin sich geweigert hat, ihre Flächen zur Verfügung zu stellen", meint dazu Estermann in einer Aussendung. Und: „Dadurch wird der untere Teil der Feldringer Böden von gröberen Eingriffen verschont. Im oberen Teil werden die Pisten die dort gelegenen ökologisch sehr sensiblen Kleingewässer sehr wohl überfahren, auch wenn die in den ILF-Unterlagen dargestellte Pistenführung diese elegant umgeht."
Eine besondere Bedrohung der Feldringer Böden sei auch der Trend zu Abfahrten abseits der Pisten. „Freerider und Variantenfahrer würden schnell entdecken, dass man über die Böden und die Feldringalm bis zum Sattele abfahren kann." Von dort gehe es dann mit dem Skibus zurück zum Ausgangspunkt. „Das lässt sich vier- bis fünfmal am Tag machen. Was jetzt noch jenen vorbehalten ist, die aus eigener Kraft und im Schweiße ihres Angesichts sich die Hänge hinaufmühen, würde dann Hunderten Hobbysportlern offenstehen."
Angeregt durch die mediale Aufmerksamkeit „hat sich da oben bereits so etwas wie Massentourismus entwickelt", erklärt dazu der Bürgermeister. Der bereits vorhandene Parkplatz am Sattele könnte „gut doppelt so groß sein, die Straße ist nur noch einspurig befahrbar".
BM Leitner hält auch fest, dass in der Vorprüfung die Feldringer Böden als sensibles Gebiet seitens der Umweltabteilung dargestellt wurden. Außerdem betont der Dorfchef, dass „wir nur den Winterbetrieb gestatten würden — den Sommerbetrieb sicher nicht". (pascal)