Vorarlberg

Lawinenabgänge in Vorarlberg: Zwei Deutsche ums Leben gekommen

(Symbolbild)
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Die 26 und 32 Jahre alten Männer bewegten sich am Sonntag abseits der Piste und wurden von Lawinen begraben. Auch in den nächsten Tagen bleibt die Lawinensituation im Westen angespannt.

Bregenz – Bei dem im Skigebiet Damüls in Vorarlberg getöteten Lawinenopfer handelt es sich ebenfalls um einen Skifahrer aus Deutschland. Der 32-Jährige aus der Nähe von Heilbronn und seine 25-jährige Begleiterin, beide ausgestattet mit einer Lawinen-Notfallausrüstung, waren am Sonntagnachmittag im freien Gelände unterwegs, wie die Polizei Vorarlberg am späten Abend mitteilte.

Unmittelbar nach dem Verlassen der Piste löste sich ein Schneebrett los. Der 32-jährige Skifahrer wurde von der Lawine mitgerissen und bei ihrem Stillstand knietief verschüttet, heißt es in der Polizeiaussendung weiter. Der Nachlawine konnte er deshalb nicht mehr entkommen und wurde infolgedessen gänzlich verschüttet. Seine Begleiterin konnte zwar den Kopf des 32-Jährigen freilegen, Reanimationsmaßnahmen durch Rettungskräfte und Notarzt blieben jedoch vergeblich.

Wenige Stunden zuvor wurde bekannt, dass ein 26-jähriger Deutscher in Schoppernau im Bregenzerwald durch eine Lawine ums Leben gekommen war. Der junge Mann aus dem bayerischen Landkreis Dachau hatte sich in den Tiefschnee abseits der gesicherten Pisten gewagt und wurde von einem Schneebrett verschüttet. Seine 25-jährige Begleiterin konnte ihn sofort lokalisieren, weil seine Beine aus dem Schnee ragten. Mit Hilfe von Bergrettern grub sie ihn aus. Er konnte jedoch nicht mehr wiederbelebt werden. Der Skifahrer starb, obwohl er mit einem Lawinen-Airbag ausgestattet war, der Wintersportler im Notfall davor bewahren sollte, unter den Schnee gezogen zu werden.

Familie aus Bergnot gerettet

Im Skigebiet Laterns-Gapfohl (Bez. Feldkirch) musste am Samstagnachmittag eine vierköpfige Familie aus Bergnot gerettet worden. Die Familie aus Deutschland bog bei der Abfahrt zu ihrer Ferienwohnung falsch ab und landete in einer Waldschlucht. Als sie nicht mehr weiterkam, setzte die Familie einen Notruf ab. Sie wurde von der Bergrettung unverletzt in Sicherheit gebracht, teilte die Polizei mit.

Die 42 und 38 Jahre alten Eltern fuhren mit ihren Kindern (acht und zwölf Jahre alt) kurz vor 16 Uhr bei dichtem Schneefall von der Nobspitze auf der Skiroute Nummer 4 in Richtung Tschuggenalpe ab. Weil sie sich verfuhr, geriet die Familie jedoch in das steile Lestobel, wo es kein vor und zurück mehr gab. Die Bergung der Familie erfolgte mittels Seilsicherung.

Lawinensituation in Vorarlberg bleibt angespannt

In Vorarlberg war die Lawinenwarnung am Sonntag von Stufe 3 auf Stufe 4 hinaufgesetzt worden. Auch ab Montag blieb die Situation angespannt. Es herrschte oberhalb der Waldgrenzen landesweit große Lawinengefahr der Stufe 4 auf der fünfstufigen Gefahrenskala. Unerfahrenen Wintersportlern wurde dringend geraten, die gesicherten Pisten nicht zu verlassen. Bereits die geringe Zusatzbelastung eines einzelnen Wintersportlers könnte eine Lawine auslösen, hieß es.

Andreas Pecl von der Vorarlberger Landeswarnzentrale berichtete von noch einmal 30 Zentimeter Neuschnee in den nördlichen Landesteilen bis Montag früh. Der Neuschnee der vergangenen Tage habe sich kaum verfestigen können, es gebe Einsinktiefen zwischen 60 und 90 Zentimeter, so der Experte. Als besondere Gefahrenstellen nannte Pecl mit Triebschnee gefüllte Rinnen und Mulden wie überhaupt Steilgelände. Aus Steilhängen seien Selbstauslösungen von Lockerschnee- und Schneebrettlawinen zu erwarten.

Zwar werde die Lawinengefahr bis Dienstag leicht abnehmen, dann beginne es jedoch erneut zu schneien. „Die Lawinengefahr wird somit im Tagesverlauf wieder ansteigen. Auch der Mittwoch bringt weitere Schneefälle“, sah Pecl in den kommenden Tagen keine nachhaltige Entspannung der Lawinensituation. (APA/dpa/TT.com)

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