Mutter und Sohn in St. Anton von Lawine erfasst: 16-Jähriger starb
Eine vierköpfige Familie geriet am Mittwochnachmittag in unwegsames Gelände und setzte einen Notruf ab. Plötzlich löste sich ein riesiges Schneebrett und riss Mutter und Sohn mit. Die Frau konnte sich selbst befreien, für den 16-Jährigen kam jede Hilfe zu spät.
St. Anton am Arlberg – Vor den Augen seiner Familie kam am Mittwochnachmittag ein 16-Jähriger bei einem Lawinenunglück in St. Anton am Arlberg ums Leben. Die Eltern und ihre zwei Söhne hatten im Skigebiet mehrere Variantenfahrten unternommen.
Am späten Nachmittag fuhr die Familie aus Australien vom Gampen außerhalb des organisierten Skiraums ab. Dabei gerieten die vier Urlauber in unwegsames, unverspurtes und sehr steiles Gelände. Auch wegen der großen Schneemengen kamen der 58-Jährige, seine 55-jährige Frau und die 16 und 14 Jahre alten Burschen nicht mehr weiter. Sie setzten einen Notruf ab.
Die Pistenrettung und die Lawinenkommission begannen sofort mit der Suche. Plötzlich löste sich in dem extrem steilen Gelände ein Schneebrett. Die Australierin und ihr ältester Sohn wurden von der Lawine erfasst. Während sich die Mutter selbst unverletzt aus den Schneemassen befreien konnte, wurde ihr Sohn mitgerissen.
Die Lawine kam schließlich im Talboden zum Stillstand und war dort stellenweise bis zu vier Meter hoch. Der Jugendliche war komplett verschüttet. Mittels Sondierkette konnten die herbeigeeilten Helfer den 16-Jährigen, der keine Notfallausrüstung bei sich hatte, orten. Er lag etwa zwei Meter tief unter dem Schnee. Nach 20 bis 30 Minuten konnte der 16-Jährige nur noch tot geborgen werden. Die Schneemassen hatten zudem noch den Steissbach leicht angestaut, der Jugendliche lag deshalb auch noch im Wasser.
Die unverletzten Familienmitglieder und der Leichnam wurden von den Bergrettungen St. Anton und Pettneu geborgen. Die Staatsanwaltschaft ordnete eine Obduktion zur Klärung der genauen Todesursache an. Wieso sich die Lawine gelöst hat, wird noch untersucht. (TT.com)
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