Bus rammte Wartehäuschen: Drei Tote und 23 Verletzte in Ottawa
Bei einem schweren Busunglück in der kanadischen Hauptstadt Ottawa sind drei Menschen ums Leben gekommen und 23 weitere verletzt worden. 14 Verletzte seien in einem lebensbedrohlichen Zustand ins Krankenhaus gebracht worden, sagte ein Sprecher der Rettungskräfte.
Ottawa – Ein Doppeldeckerbus hat in Kanadas Hauptstadt Ottawa ein Haltestellen-Wartehäuschen gerammt, wodurch mindestens drei Menschen zu Tode gekommen sind. Weitere 23 Menschen wurden verletzt, einige von ihnen schwer, wie die Polizei und Ottawas Bürgermeister Jim Watson am Freitagabend (Ortszeit) mitteilten. Eines der Todesopfer sei an der Haltestelle gestanden, die beiden anderen saßen im Bus.
Die Gründe für den Zwischenfall sind noch unklar. Die Busfahrerin wurde festgenommen. Auf Bildern war die schwer demolierte Front des Busses zu sehen. Das Dach des Wartestellen-Häuschens hatte sich ins Obergeschoß des Fahrzeugs gebohrt und Teile des Dachs sowie der rechten Busseite regelrecht abrasiert.
Insassen unter Sitzen eingeklemmt
Die meisten Schwerverletzten gab es dementsprechend im Oberdeck, wie Ottawas Polizeichef Charles Bordeleau erklärte. Dort wurden mehrere Passagiere mit solcher Wucht eingeklemmt, dass Rettungskräfte sie später befreien mussten. Bordeleau sprach von einer „sehr schwierigen und chaotischen Szenerie“ für die Einsatzkräfte. Die Rettungskräfte mussten Leitern benutzen, um in eisiger Kälte die Verletzten zu bergen.
Ein Augenzeuge schilderte dem Sender CBC News die Sekunden vor dem Aufprall. Bilal Gill saß nach eigenen Worten im hinteren Teil des Obergeschoßes, als der Bus plötzlich auf einer Eisfläche ins Schlingern kam und kurz darauf den Unterstand rammte. „Viele Leute schrien, die Leute vorne wurden unter ihren Sitzen eingeklemmt.“ Die Polizei sei dann schnell zur Stelle gewesen und habe Scheiben zertrümmert, um die Verletzten zu bergen.
2013 war in Ottawa ein Doppeldeckerbus mit einem Zug kollidiert. Dabei waren sechs Menschen ums Leben gekommen und 34 weitere verletzt worden. (APA/AFP)