Wer war‘s? - Schnelltest entlarvt wiederkäuende Wasserverschmutzer

Wien (APA) - Ein neues DNA-Schnelltestverfahren, mit dem herausgefunden werden kann, ob Wasser mit Wiederkäuer-Fäkalien verschmutzt ist, ste...

Wien (APA) - Ein neues DNA-Schnelltestverfahren, mit dem herausgefunden werden kann, ob Wasser mit Wiederkäuer-Fäkalien verschmutzt ist, stellen Forscher aus Wien und NÖ im Fachjournal „Scientific Reports“ vor. Die Frage soll bald mit einem Messgerät ähnlich rasch und kostengünstig wie bei einem Schwangerschaftstest beantwortet werden können, hieß es am Montag in einer Aussendung.

Sind Gewässer mit Fäkalien verunreinigt, muss möglichst schnell herausgefunden werden, woher die Verschmutzung kommt. Bisher war man hier auf langwierige und teure Methoden angewiesen, bei denen Proben entnommen und dann in ein Labor geschickt werden mussten, wo das Erbgut aufwendig entschlüsselt wurde. Der neue Ansatz von Wissenschaftern vom Institut für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und technische Biowissenschaften der Technischen Universität (TU) Wien und Kollegen vom Department für Agrarbiotechnologie Tulln der Universität für Bodenkultur (Boku) stützt sich aber nicht auf die Gesamt-Analyse der Verursacher-DNA, wie die TU mitteilte.

„Bestimmte Bakterien finden sich nur in den Fäkalien ganz bestimmter Tierarten. Wenn man Proben auf DNA-Abschnitte dieser Bakterien untersucht, kann man daher genau sagen, von welchem Lebewesen die Verunreinigungen stammen“, so der Koautor der Studie, Georg Reischer, von der TU Wien. So sucht der neue Test ganz gezielt nach Erbgut-Abschnitten typischer Darm-Bewohner von Wiederkäuern, die sich dementsprechend auch in deren Hinterlassenschaften wiederfinden.

In mehrjähriger Arbeit entwickelten die Forscher ihre Methode, die auch von Personen ohne biotechnologisches Fachwissen angewendet werden soll. Ähnlich wie bei einem Schwangerschaftstest gelingt der Nachweis dann mit einem einfachen Teststreifen, heißt es. Nach der bevorstehenden Entwicklung eines Messgerät-Prototyps, für die das Team noch einen Industriepartner sucht, möchten die Wissenschafter das Gerät für wenige Hundert Euro anbieten.

(S E R V I C E - https://www.nature.com/articles/s41598-018-36749-7)