Merkel von Abe zu zweitägigem Besuch in Japan empfangen

Berlin/Tokio (APA/dpa/Reuters) - Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel ist in Tokio von Ministerpräsident Shinzo Abe mit militärischen Ehren ...

Berlin/Tokio (APA/dpa/Reuters) - Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel ist in Tokio von Ministerpräsident Shinzo Abe mit militärischen Ehren zu einem zweitägigen Besuch in Japan empfangen worden. Abe will die Beziehungen zu Deutschland ausbauen.

„Der Protektionismus in der Welt greift um sich“, sagte Abe vor einem Treffen mit Merkel. Dass die Kanzlerin so kurz nach Inkrafttreten des EU-Japan-Freihandelsabkommen am 1. Februar nach Tokio komme, sei eine „kraftvolle Botschaft für die Stärkung von Wirtschaft und Freihandel“. Die Partnerschaft für eine regelbasierte Zusammenarbeit müsse nun „auf eine höhere Ebene“ gehoben werde. Merkel verwies darauf, dass bereits 450 deutsche Unternehmen in Japan arbeiteten. Der Freihandelsvertrag sei „eine wichtige Mitteilung an die Welt gewesen“, sagte sie.

Merkel und Abe wollen über die Vorbereitung des G-20-Gipfels der großen Wirtschaftsmächte Ende Juni in Osaka sprechen. Neben den üblichen Themen Handel, Klima und Multilateralismus will Abe bei dem G-20-Treffen die Bereiche Digitalisierung, künstliche Intelligenz, den freien Datenfluss sowie die Unterstützung der Welthandelsorganisation WTO zur Priorität machen. Es wird erwartet, dass sich Merkel und Abe im Anschluss an ihre Unterredung angesichts der protektionistischen Politik von US-Präsident Donald Trump öffentlich zu Multilateralismus und freiem Welthandel bekennen. Gemeinsam wollen sich beide Regierungschefs am Abend (Ortszeit) mit japanischen und deutschen Wirtschaftsvertretern treffen.

Bei dem geplanten Gespräch von Merkel und Abe in kleinem Kreis dürften auch die Aufkündigung des INF-Vertrags zum Verzicht auf atomar bewaffnete Mittelstreckenwaffen zwischen den USA und Russland sowie die Lage in Venezuela zur Sprache kommen.