Eishockey: Champions League statt Rote Laterne: Graz zum Jubiläum top

Graz/Linz (APA) - 2017/18 noch abgeschlagenes Schlusslicht, haben die Graz 99ers am Sonntag ihre bisherige Saison mit dem Sieg im Grunddurch...

Graz/Linz (APA) - 2017/18 noch abgeschlagenes Schlusslicht, haben die Graz 99ers am Sonntag ihre bisherige Saison mit dem Sieg im Grunddurchgang der Erste Bank Eishockey Liga (EBEL) und dem damit verbundenen Fixticket für die Hockey Champions League gekrönt. Es ist eine Premiere just zum 20-jährigen Jubiläum des Clubs.

„Ich bin so glücklich, ich könnte nicht glücklicher sein für die Mannschaft“, jubelte 99ers-Coach Doug Mason, seit rund zwei Jahren Chefstratege im Grazer „Bunker“, nach dem 6:5-Overtime-Erfolg in Dornbrin. Auch wenn der 63-jährige Kanadier mit dem Spiel nicht ganz zufrieden war („Wir waren in wichtigen Phasen zu nonchalant“), durfte er an diesem Abend doch stolz sein.

Denn vor elf Monaten noch sah die Sache ganz anderes aus. Die 99ers beendeten die Quali-Runde mit acht Punkten chancenlos auf dem letzten Platz, schnelle Erlösung schien für den Grazer Anhang nicht in Sicht. Umso überraschender, dass sich der Erfolg nach dem großen Umbruch im Sommer, als 16 neue Spieler geholt wurden, nun so schnell einstellte.

Die Truppe um Kapitän Oliver Setzinger, den zweifachen Stanley-Cup-Sieger Dwight King oder Torjäger Colton Yellow Horn ist möglicherweise reif für Höheres. Das im Sommer ausgegebene Ziel Pick Round kann man jedenfalls abhaken. Auch Präsident, Club-Gründer, Unternehmer und Sponsor Jochen Pildner-Steinburg darf wieder durchatmen: Nur einmal in den vergangenen fünf Jahren haben die 99ers das Play-off erreicht.

Die nach der Länderspielpause am 12. Februar mit einem Heimspiel gegen Fehervar startende zweite Saisonphase nehmen die Steirer mit sechs Bonuspunkten in Angriff. Die Fans dürfen zumindest eine Zeit lang von Erfolgen wie in längst vergangenen Zeiten träumen. 1975 und 1978 holte der ATSE Graz zwei Meistertitel in die Landeshauptstadt. Die bisher erfolgreichste 99ers-Saison liegt 15 Jahre zurück, als man im Halbfinale am Rekordchampion KAC scheiterte.

Spannung ganz anderer Art steht den Fans der Black Wings Linz ins Haus. Das Heim-1:2 gegen den KAC und der gleichzeitige Sieg Fehervars über Salzburg bedeutete am Sonntagabend den erstmaligen Gang in die Qualirunde, in der weitere zwei Play-off-Plätze vergeben werden. Die kurze Pause gibt Neo-Coach Tom Rowe immerhin die Möglichkeit, die Mannschaft besser kennenzulernen. Der 62-jährige US-Amerikaner hatte ja erst Mitte Jänner den freigestellten Troy Ward beerbt. „Ich mag, wie wir spielen. Wir werden als recht gefährliches Team in die Qualirunde gehen“, gab sich Rowe optimistisch.