Stahl-Tarifkonflikt: IG Metall setzt Warnstreiks am Dienstag fort

Dortmund (APA/dpa) - In dem sich zuspitzenden Tarifkonflikt der nordwestdeutschen Stahlindustrie hat die IG Metall Warnstreiks gestartet. Na...

Dortmund (APA/dpa) - In dem sich zuspitzenden Tarifkonflikt der nordwestdeutschen Stahlindustrie hat die IG Metall Warnstreiks gestartet. Nach dem Auftakt am Montag in Dortmund sollen die Aktionen bereits am Dienstag fortgesetzt werden. Zu den von den erneuten Arbeitsniederlegungen betroffenen Unternehmen werde die Gewerkschaft im Laufe des Tages Stellung nehmen, kündigte ein IG Metall-Sprecher am Montag an.

Am ersten Tag der Warnstreiks hatte die IG Metall zunächst im Dortmunder Werk von ThyssenKrupp zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen.

Nach drei ergebnislosen Tarifrunden hatte die Gewerkschaft am Samstag die Warnstreiks angekündigt. Bis zur nächsten Verhandlungsrunde am 18. Februar soll es Aktionen in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen geben.

Die IG Metall hatte zuvor am Freitag die dritte Verhandlungsrunde in Düsseldorf schon nach 15 Minuten verlassen, weil die Arbeitgeber erneut kein Angebot vorgelegt hatten. „Ohne Angebot ergeben Verhandlungen derzeit keinen Sinn“, begründete der Verhandlungsführer der Gewerkschaft, Knut Giesler, den Schritt. Die Arbeitgeber warfen der Gewerkschaft daraufhin destruktives Verhalten vor. Für Warnstreiks habe er kein Verständnis, sagte Andreas Goss, Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes Stahl.

Hauptstreitpunkt bei den Tarifverhandlungen ist die weitere Forderung der Gewerkschaft nach Einführung eines Urlaubsgelds von 1.800 Euro, das auch in freie Tage umgewandelt werden kann. Die Arbeitgeber wollen erst ein Angebot vorlegen, wenn die IG Metall ihre Forderung präzisiert hat. Wenn die Entgeltumwandlung für alle Beschäftigten gelten solle, bedeute dies eine Arbeitszeitverkürzung von 1,5 bis 2 Stunden in der Woche, hieß es beim Arbeitgeberverbands Stahl.

Die IG Metall fordert für die rund 72.000 Beschäftigten der nordwestdeutschen Stahlindustrie in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen daneben sechs Prozent mehr Geld.