Ski-WM: Starke ÖSV-Damen visieren im Super-G Edelmetall an

Aare (APA) - Nach der erfolgreichen Akklimatisierung in Aare sind Österreichs Ski-Damen am Dienstag erstmals voll auf Angriff eingestellt. I...

Aare (APA) - Nach der erfolgreichen Akklimatisierung in Aare sind Österreichs Ski-Damen am Dienstag erstmals voll auf Angriff eingestellt. Im WM-Super-G zählt ab 12.30 Uhr (live ORF eins) nicht nur Nicole Schmidhofer zu den Favoritinnen. Warm anziehen müssen sich die Titelverteidigerin, Ramona Siebenhofer und Co. nicht zuletzt wegen Mikaela Shiffrin, die auf ihren ersten WM-Titel in einem Speed-Bewerb losgeht.

Schmidhofer wollte sich vor dem ersten WM-Einsatz keinen Druck machen. Die Steirerin hat in dieser Saison im Super-G bereits ein Event für sich entschieden, in Garmisch-Partenkirchen gewann sie erstmals einen Weltcup-Rennen in dieser Disziplin. „Ich bin gut drauf, das Skifahrerische passt“, meinte die 29-Jährige. „Die letzten Rennen war von eins bis 13 alles drinnen, also ist alles drinnen.“

Es gelte, wie vor zwei Jahren in St. Moritz einen guten Tag zu erwischen und sich „auf die wesentlichen Sachen konzentrieren“, sagte Schmidhofer. Und meinte damit „technisches, schnelles und aggressives Skifahren“. Weiters für den Österreichischen Skiverband (ÖSV) am Start stehen am Dienstag Siebenhofer, Stephanie Venier, Tamara Tippler und Christina Ager, für die es der erste WM-Einsatz wird.

Der Damen-Super-G ist bei Großereignissen sozusagen eine rot-weiß-rote Domäne. Kein Land hat so viele WM-Medaillen (14) gewonnen, auch mit sieben Mal Gold liegt der Österreichische Skiverband klar in Front.

„Ein Medaille, ganz klar“, machte Venier ihr Ziel deutlich. Auch sie verspüre aber keine Nervosität, betonte die Silbermedaillen-Gewinnerin der WM-Abfahrt 2017. „Es ist sicher nicht meine letzte WM, ich habe noch einige vor mir, und eine Medaille habe ich ja schon daheim hängen.“ Für Tippler war es „ein großes Ziel, dass ich heuer rauffliegen darf. Dementsprechend happy bin ich darüber“. Siebenhofer, für die Aare die zweite WM ist, freute sich laut eigenen Angaben „irrsinnig“ auf ihren ersten WM-Super-G.

Die 27-Jährige unterstrich die mannschaftliche Stärke der ÖSV-Ladies: „Wir haben doch die gewissen Erfolge im Gepäck, dass wir da mit genug Selbstvertrauen antreten können.“ Der Teamspirit sei demzufolge gut. Sechs Speed-Siege und sechs weitere Podestplätze in diesem Weltcup-Winter stützen ihre Aussage, wenngleich im Super-G Schmidhofers Erfolg in Garmisch der einzige volle Erfolg war.

Klare Nummer eins im Super-G-Weltcup ist die auch gesamt in Führung liegende Shiffrin, die bei all ihren drei Antreten in diesem Winter den Sieg geholt hat. Den zweiten Weltcup-Rang besetzt die Liechtensteinerin Tina Weirather vor Schmidhofer. Diesem Trio, ergänzt noch um die Slowenin Ilka Stuhec und die Italienerin Sofia Goggia, werden gemeinhin die größten Chancen auf den Sieg zugetraut. Goggia gewann im März 2018 beim Weltcup-Finale den Super-G im WM-Ort.

Für Shiffrin ist Aare ein guter Boden, was ihre Stammdisziplin betrifft. Im 1.400-Einwohner-Ort hat sie bisher vier Weltcup-Slaloms gewonnen. In einem Speed-Rennen war die US-Amerikanerin hier bisher aber noch nicht im Einsatz. Das Abfahrtstraining am Montag ließ sie aus. „Ich werde wieder versuchen, mein bestes Skifahren zu zeigen und fokussiert zu bleiben“, hatte Shiffrin davor gemeint.

Für ihre Landsfrau Lindsey Vonn beginnt mit dem Super-G ihre Abschiedsvorstellung im Rahmen der WM. „Ich möchte mich in meinen letzten zwei Rennen denkwürdig verabschieden“, kündigte die 34-Jährige an.

Österreichs Speed-Damen haben bereits in der vergangenen Woche in Aare Quartier bezogen. Das Training sei aufgrund des heftigen Windes in den vergangenen Tagen aber sehr schwierig gewesen. „Super-G-Training war wertlos, das habe ich gleich abgebrochen“, brachte es Schmidhofer kurz und knapp auf den Punkt. „Zu viel Wind, zu viel eingewehte Passagen.“

Deswegen freuten sich die ÖSV-Ladies auf das Training, um dem Schnee Bekanntschaft zu machen. „Ich kann es schwer einstufen. Es ist nicht aggressiv, aber es kommt genug zurück. Es ist fast ein bisschen ein amerikanischer Schnee, das taugt mir eigentlich recht gut“, meinte Schmidhofer nachher. Die Bestzeit stellte am Montag Tippler auf, die anschließend aber keine Rückschlüsse für den Super-G ziehen wollte.