Bahnunglück von Viareggio: Strafmilderung für Österreicher gefordert

Florenz (APA) - Mehr als neun Jahre nach einem Zugsunglück in der toskanischen Küstenstadt Viareggio mit 32 Toten hat die Staatsanwaltschaft...

Florenz (APA) - Mehr als neun Jahre nach einem Zugsunglück in der toskanischen Küstenstadt Viareggio mit 32 Toten hat die Staatsanwaltschaft von Florenz am Montag bei einem in der toskanischen Hauptstadt laufenden Berufungsprozess eine Strafreduzierung von sechs Monaten für die beiden österreichischen Bahnmanager und sieben weitere Angeklagte gefordert. Begründet wurde das mit dem lange zurückliegenden Ereignis.

Die Strafforderung reicht von sieben Jahren und sechs Monaten bis acht Jahren und zehn Monaten Haft, berichteten italienischer Medien. Der Berufungsprozess läuft seit November, weitere Termine sind für Dienstag und Donnerstag geplant. Zu einem Urteil könnte es noch in dieser Woche kommen. Erstinstanzlich waren 23 Angeklagte verurteilt und weitere zehn freigesprochen worden.

Am 29. Juni 2009 war ein Güterzug in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs von Viareggio entgleist, worauf einer der mit Flüssiggas gefüllten Tankwaggons explodierte. Die Detonation und der anschließende Großbrand richteten im Zentrum der Stadt schwere Schäden an. Rund tausend Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden. Häuser stürzten ein, Autos gingen in Flammen auf. Die Unfallursache war möglicherweise ein Riss an einem Rad. Es war das schwerste Bahnunglück in Italien seit mehr als 20 Jahren.

Mehrere Manager, darunter der damalige Chef der italienischen Eisenbahnen, Mauro Moretti, wurden am Ende des erstinstanzlichen Prozesses im Jänner 2017 zu sieben Jahren Haft verurteilt. Zwei österreichische Bahnmanager erhielten neun Jahre Haft. Sie sind Mitarbeiter der in Wien ansässigen Firma GATX Rail Austria GmbH, die Berufung gegen das erstinstanzliche Urteil eingereicht hat. Die Firma ist die Eigentümerin des entgleisten und explodierten Kesselwaggons.