Frankfurter Börse

Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt ist es am Montag für den DAX moderat abwärts gegangen. Angesichts der diversen Un...

Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt ist es am Montag für den DAX moderat abwärts gegangen. Angesichts der diversen Unsicherheiten, die ohne Lösungen beim Handelsstreit oder dem Brexit in den Hinterköpfen bleiben, ließen es Anleger weiter vorsichtig angehen. Der Leitindex gab am Ende um 0,04 Prozent auf 11.176,58 Punkte nach - und blieb so in seiner engen Spanne der vergangenen Tage.

Laut Marktanalyst David Madden von CMC Markets kam an den Aktienmärkten keine Kauflaune auf, weil es auch konjunkturell keine förderlichen Nachrichten gab. Die Industrieaufträge in den USA waren im November überraschend gefallen und in der Eurozone wiesen Indikatoren ebenfalls auf eine schwächere wirtschaftliche Dynamik hin.

Wenn auch mit anderem Vorzeichen, ging es auch in der zweiten Börsenreihe am Montag zögerlich zu: Der MDAX pendelte im Tagesverlauf um die Gewinnschwelle, brachte aber schließlich ein Plus von 0,19 Prozent auf 23.791,11 Zähler über die Ziellinie.

Der Euro-Stoxx gab um 0,19 Prozent auf 3.165,20 Punkte nach. In Paris fiel der CAC noch etwas stärker als der Eurozonen-Leitindex, während der Londoner FTSE mit leicht positivem Vorzeichen aus dem Handel ging. In New York trat der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss mehr oder weniger auf der Stelle.

Die größte Aufmerksamkeit zog im DAX weiter die Aktie von Wirecard auf sich - nun wieder mit einer stattlichen Erholung, weil sich der Zahlungsabwickler vehement gegen den Vorwurf eines angeblichen Bilanzierungsverstoßes wehrte. Die Aktie erholte sich zeitweise um mehr als 20 Prozent davon, dass sie in der Vorwoche um mehr als ein Drittel eingebrochen war. Aus dem Handel ging sie 13,7 Prozent höher bei 123,40 Euro.

Eine Erklärungsoffensive des Zahlungsabwicklers nach den mehrfachen Vorwürfen in der „Financial Times“ stimmte die Anleger wieder zuversichtlich. Vorstandschef Markus Braun nannte die in der Zeitung erhobenen Vorwürfe unbegründet. Die externe Anwaltskanzlei Rajah & Tann habe bis heute keine Beweise gefunden, sagte Braun in einer Telefonkonferenz. Er rechne in Kürze mit einem Abschluss der Ermittlungen, deren Ergebnisse dann veröffentlicht werden sollen. Mit materiellen Folgen rechnet der Top-Manager nicht.

Am DAX-Ende standen die Anteile von Thyssenkrupp mit Abgaben von 2 Prozent. Ein Teil davon ging auf die Dividendenausschüttung zurück. Börsianer verwiesen allerdings in der Stahlbranche allgemein auf Warnstreiks, die schlecht für die Stimmung seien. Das Dortmunder Werk von Thyssenkrupp war am ersten Tag von Arbeitsniederlegungen betroffen.

Deutliche Schwäche zeigten außerdem die Papiere der Autobauer - mit Abgaben bei BMW, Volkswagen und Daimler zwischen 1,2 und 1,6 Prozent. Auf den Sektorwerten lasteten vor allem ihre schwachen Jänner-Absatzzahlen aus den USA. „Für jede Automarke mit der Ausnahme von Porsche war es ein schwacher Start ins Jahr 2019“, sagte ein Händler.

Unter den kleineren Unternehmen stand Compugroup mit einem optimistischen Ausblick im Mittelpunkt. Die Anteile des auf Arztpraxen und Apotheken spezialisierten Softwareherstellers sprangen im SDAX um 9,7 Prozent nach oben und profitierten dabei vor allem von besser als erwarteten Umsatzzielen für 2019.

Die Titel von Stabilus dagegen brachen im Index der kleineren Werte um 10,6 Prozent ein. Der Hersteller von Gasdruckfedern und hydraulischen Dämpfern hatte seine Umsatzprognose für das bis Ende September laufende Geschäftsjahr gekappt. Dies belastete auch die bis zu 3 Prozent schwächeren Papiere anderer, im MDAX gelisteter Zulieferer wie Norma Group oder Hella.

~ ISIN DE0008469008 ~ APA455 2019-02-04/18:39