Ukraine: Wehrschütz weiterhin ohne Akkreditierung für Frontgebiet

Kiew/Wien (APA) - ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz und zwei ukrainische Mitarbeiter bleiben einstweilen weiterhin ohne Akkreditierung ...

Kiew/Wien (APA) - ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz und zwei ukrainische Mitarbeiter bleiben einstweilen weiterhin ohne Akkreditierung im ostukrainischen Frontgebiet. Das erklärte die Pressestelle der Vereinten Streitkräfte gegenüber der APA. Wehrschütz selbst, der ORF und der ukrainische Botschafter in Wien wollten am Montag etwaige Entwicklungen in der Causa nicht kommentieren.

„Die ORF-Mitarbeiter Wassyl R., Ihor K. und Christian Wehrschütz haben zum Stand vom 22. Jänner 2019 keine Akkreditierung von der Pressestelle der Vereinten Streitkräfte erhalten“, schrieb der Stabschef der Vereinten Streitkräfte, Generalmajor Andrij Kowaltschuk am 1. Februar. Angaben zu den Gründen der Ablehnung von Journalistenakkreditierungen unterlägen nach Artikel 6 des ukrainischen Auskunftspflichtgesetzes jedoch der Amtsverschwiegenheit, ergänzte Kowaltschuk.

Nachdem sein Antrag sowie die Anträge von zwei in Donezk lebenden Mitarbeitern auf Akkreditierung im „Gebiet der Durchführung der Operation der Vereinten Streitkräfte“ abgelehnt worden waren, hatte ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz nach heftiger Kritik an der ukrainischen Medienpolitik am 31. Dezember 2018 erneut eine Akkreditierung beantragt. Die Involvierten geben sich nunmehr zurückhaltend: Gefragt zu etwaigen Entwicklungen in dieser Frage verwies Wehrschütz an die ORF-Pressestelle, die ihrerseits gegenüber der APA am Montag zu „laufenden Verfahren“ keine Stellungnahme abgeben wollte.

Auch der ukrainische Botschafter in Wien, Olexander Scherba, der Ende Dezember erklärt hatte, sich für den österreichischen Journalisten einsetzen zu wollen, gab sich am Montag eher zurückhaltend. Er bestätigte jedoch, dass Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka bei dessen Kiew-Besuch Mitte Jänner gegenüber dem ukrainischen Parlamentspräsidenten Andrij Parubij die Angelegenheit angesprochen habe. Letzterer habe jedoch bereits zuvor davon Kenntnis gehabt, berichtete der ukrainische Diplomat.

Parubij ist jedenfalls nicht der erste Spitzenpolitiker in der Ukraine, der mit dieser Akkreditierungsfrage des ORF befasst wurde. Nach der APA vorliegenden Informationen war der ukrainische Außenminister Pawlo Klimkin bereits Mitte Dezember von EU-Kommissar Johannes Hahn über das Problem informiert worden.