Deutsche Airlines bieten Germania-Passagieren verbilligte Tickets an

Frankfurt (APA/dpa) - Nach der Insolvenz der Fluggesellschaft Germania bieten die Austrian-Airlines-Mutter Lufthansa und der deutsche Ferien...

Frankfurt (APA/dpa) - Nach der Insolvenz der Fluggesellschaft Germania bieten die Austrian-Airlines-Mutter Lufthansa und der deutsche Ferienflieger Condor betroffenen Passagieren verbilligte Tickets an. Die größten Überschneidungen in den Flugplänen gebe es mit der Tochter Eurowings, erklärte ein Lufthansa-Sprecher am Dienstag in Frankfurt.

Die Angebote richten sich insbesondere an Passagiere, die nicht mit einem Pauschalreiseveranstalter unterwegs sind.

Im Ausland gestrandete Germania-Kunden könnten für Rückflüge bis Ende Februar 2019 ab sofort auf der Eurowings-Seite Flüge buchen und erhielten im Nachhinein die Hälfte des Flugpreises erstattet. Condor will Germania-Gäste ebenfalls für die Hälfte transportieren, sofern im Standby-Verfahren Plätze frei sind.

Zusätzlich soll auf lufthansa.com in den kommenden Tagen ein Buchungsverfahren eingerichtet werden, mit dem verbilligte Tickets der Netzwerk-Airlines Lufthansa, Swiss und Austrian gebucht werden können. Hier sind pauschale Nettopreise von 50 Euro (Europa) und 200 Euro (Naher Osten) geplant.

Österreich ist von der Germania-Pleite kaum betroffen. Auf der Strecke Wien-Rostock wäre die Germania erst ab Mai bis September geflogen. Zwischen Münster/Osnabrück und Salzburg flog die Germania jeweils samstags mit einem Airbus A319 mit rund 140 Sitzplätzen, wobei die Auslastung aber „überschaubar“ gewesen sei, so ein Sprecher des Flughafens Salzburg zur APA, „daher sind nicht so viele Passagiere betroffen“.

„Wir bedauern sehr, dass ein wichtiges Glied in der Transportkette mit der Germania wegfällt, das tut dem europäischen Luftverkehr nicht gut“, so Flughafen-Sprecher Alexander Klaus. „Aber für den Standort Salzburg hält sich die Beeinträchtigung im sehr überschaubaren Rahmen, da die Strecke Münster/Osnabrück-Salzburg bis zur Beendigung der saisonalen Verbindung am 2. März nur noch vier ausständige Flüge gehabt hätte.“

Inzwischen fordern Verbraucherschützer in Deutschland eine bessere Absicherung der Kunden. Eine Insolvenzversicherung für Fluggesellschaften, die bei einer Pleite Kunden helfe, sei noch immer nicht beschlossen, sagte der Vorstand des deutschen Verbraucherzentrale Bundesverbands, Klaus Müller, und appellierte an die Politik, endlich zu handeln. „Trotz der Erfahrungen mit der Insolvenz von Air Berlin haben Bundesregierung und EU nichts unternommen. Das rächt sich nun.“ Den Germania-Kunden drohe nun „immenser Schaden“.

Auch der deutsche Autofahrerklub ADAC forderte eine Festschreibung des Insolvenzschutzes für Fluggäste, wie sie für Pauschalreisen bereits existiere. Alternativ bestehe die Möglichkeit, Fluggesellschaften dazu zu verpflichten, beim Ticketverkauf eine Versicherung für den Ticketpreis und die Rückbeförderung mit anzubieten.

~ ISIN DE0008232125 WEB http://www.lufthansa.com/ ~ APA210 2019-02-05/12:08