Venezuela-Krise - Erdogan wirft EU-Ländern Demokratie-Missachtung vor
Ankara/Caracas (APA/AFP) - Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den Europäern vorgeworfen, die Demokratie in Venezuela zu missac...
Ankara/Caracas (APA/AFP) - Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den Europäern vorgeworfen, die Demokratie in Venezuela zu missachten und zu versuchen, den umstrittenen venezolanischen Staatschef Nicolás Maduro zu stürzen. „Auf der einen Seite sprecht ihr von Wahlen und Demokratie, doch dann stürzt ihr durch List und Gewalt eine Regierung“, sagte Erdogan am Dienstag vor den Abgeordneten seiner Partei in Ankara.
Die meisten EU-Staaten hatten am Montag den venezolanischen oppositionellen Parlamentschef Juan Guaidó als Übergangspräsidenten anerkannt. Die Türkei steht dagegen weiter fest zu Maduro, mit dem es seit langem enge Beziehungen unterhält. Erdogan warf den EU-Staaten nun vor, Venezuela als ihre „Provinz“ zu behandeln. Es sei nicht möglich, einem durch Wahlen an die Macht gelangten Politiker zu sagen, er müsse gehen, kritisierte Erdogan.
Maduro war bei der Präsidentenwahl im Mai 2018 im Amt bestätigt worden, doch wurde die Abstimmung von massiven Fälschungsvorwürfen überschattet. Sein Herausforderer Guaidó erklärte sich daher im Jänner selbst zum Übergangspräsidenten. Mehrere EU-Staaten setzten Maduro daraufhin eine Frist von acht Tagen, um neue Präsidentschaftswahlen anzusetzen. Als er diese verstreichen ließ, erkannten die meisten EU-Staaten Guaidó an.