Ski-WM: ÖSV-Top-Duo will Norwegern in Aare-Kälte einheizen

Aare (APA) - Der Kärntner Matthias Mayer als Olympiasieger sowie der in der Disziplinwertung vor ihm führende Oberösterreicher Vincent Kriec...

Aare (APA) - Der Kärntner Matthias Mayer als Olympiasieger sowie der in der Disziplinwertung vor ihm führende Oberösterreicher Vincent Kriechmayr werden in der Topfavoritenliste für den WM-Super-G am Mittwoch in Aare (12.30 Uhr/live ORF eins) ganz oben genannt. Freilich gesellen sich dazu die Dauerbrenner wie der Norweger Aksel Lund Svindal und der Südtiroler Dominik Paris, aber auch Kitz-Sieger Josef Ferstl.

Alle haben eines gemeinsam, nämlich kein vorheriges Abfahrtstraining auf der WM-Piste am Aareskutan. Das wurde abgesagt, weil einige Athleten wegen massiver von den Schneefällen verursachten Verzögerungen bei der Anreise erst im Laufe des Montags im WM-Ort eingetroffen waren. Überhaupt nicht mit dabei ist mit dem Kanadier Erik Guay der Titelverteidiger, er beendete seine Karriere im November.

Gute Besichtigung kann beim Super-G Gold wert sein, gilt es doch, die Sprünge (wie weit) und die Linien (wie eng) richtig einzuschätzen. Das ist etwas, dass Mayer gut liegt. „Der erste Lauf muss sitzen, das kommt mir schon entgegen.“ Ohne Abfahrtstraining werde dies den Mittwoch schon noch einmal interessanter machen. „Was mir in den ersten Jahren schon passiert ist, ist dass ich bei einem Tor vorbeigefahren bin. Das passiert extrem schnell im Super-G“, weiß er um die Tücken.

Mayer schaffte es, bei den vergangenen zwei Olympischen Spielen am Punkt seine Leistung abzuliefern, gewann 2014 Gold in der Abfahrt und 2018 Gold im Super-G. „Ich bin recht motiviert. Ich bin sehr befreit, ich glaube, ich habe meine sieben Sachen beinander und eine recht gute Idee im Kopf Set-up technisch und von der Abstimmung her.“ Für ihn selbst sei es von der Eigenansicht schwer zu beurteilen, warum es bei Großereignissen so gut klappte. Er konzentriere sich auf seine Fahrt, seinen Lauf, seinen Tag.

Eine Extra-Portion Spaß bei einem Großereignis verspüre er durchaus. „Man muss das Ganze irgendwo auch ein bisschen aufsaugen, ein bisschen mitnehmen, dann macht es noch mehr Spaß.“ Der oft als Favorit genannte Mayer hat vor allem auch die Norweger auf der Rechnung. „Aksel will noch einmal gescheit Gas geben.“ Der trockene, aggressive Schnee liege diesem auch.

Zudem hätten ihn in den vergangenen Wochen zwei Leute immer mehr fasziniert. „Erstens der Paris, das ist ganz klar. Und der Vinc, der die ganze Saison schon sehr konstant ist und bei jedem Rennen ganz schnell sein kann.“ Eine Medaille im ersten Bewerb wäre eine große Erleichterung für das ganze Team und ein Ansporn, das gleiche auch zu gewinnen. „Wenn der Vinc eine macht, nimmt mir das auch was ab für die Abfahrt“, gab Mayer den Druck weiter.

Kriechmayr gewann im März 2018 beim Weltcup-Finale in Aare die WM-Generalprobe im Super-G. „Das hilft, weil ich mich auf der Strecke sehr gut fühle, das Gelände sollte mir liegen, aber überbewerten soll man es nicht.“ Er müsse das Beste zeigen, das er drauf habe. „Vor allem bei einer WM, wo jeder sehr am Limit ist“, sagte der 27-Jährige, der in diesem Winter Zweiter in Lake Louise wurde und jeweils Vierter in Bormio und Kitzbühel.

Er mache noch hin und wieder Fehler, diese gelte es zu minimieren, denn ein vierter Platz bei einer WM sei schon bitter. „Eine Medaille bei der WM wäre das Ziel, dann bin ich auch zufrieden.“ Routinier Hannes Reichelt und Debütant Daniel Danklmaier komplettieren Österreichs Aufgebot. Danklmaiers Einstellung passt jedenfalls. „Auch mein Ziel ist eine Medaille. Das ist ganz weit hergeholt, aber in einer Außenseiterrolle bin ich sicher.“

Der 38-jährige Reichelt ist zuletzt immer besser in Form gekommen und hofft, in Aare ein „Wörtchen mitreden“ zu können. Die Norweger vor allem wegen der Schneebedingungen schätzt er am stärksten ein, aber auch die Südtiroler Paris und Christof Innerhofer. „Der Paris hat jetzt einen Flow gekriegt. Und der Innerhofer, so gestört, wie der teilweise fahrt, ist mit dem immer zu rechnen.“ Weiter listete er den Schweizer Mauro Caviezel sowie aus dem eigenen Lager Kriechmayr und Mayer auf.

Nicht vergessen darf man sicherlich auch den Schweizer Beat Feuz, der allerdings in diesem Winter im Super-G nicht so auf der Höhe wie in der Abfahrt performt hat. „Meine Form wäre da, auch in dieser Disziplin“, sagte der Schweizer Olympia-Zweite.