Dänemark nominiert Grenzbeziehungen mit Deutschland für UNESCO-Liste
Kopenhagen/Kiel (APA/dpa) - Dänemark will das Zusammenleben von Dänen und Deutschen in der Grenzregion als Modell friedlicher Koexistenz für...
Kopenhagen/Kiel (APA/dpa) - Dänemark will das Zusammenleben von Dänen und Deutschen in der Grenzregion als Modell friedlicher Koexistenz für die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes nominieren. Dies kündigte Kulturministerin Mette Bock am Dienstag an.
Dass über den Antrag im kommenden Jahr entschieden werden solle, könne angesichts des 100. Jahrestages der Grenzziehung zwischen Dänemark und Deutschland zu keinem besseren Zeitpunkt kommen.
„Das dänisch-deutsche Grenzgebiet ist ein vorbildliches Beispiel dafür, wie auf beiden Seiten der Grenze eine friedliche Koexistenz von Minderheit und Mehrheit erreicht werden kann - und das trotz einer Geschichte mit Kriegen und Konflikten“, sagte Bock. „Wenn wir in die Welt schauen, ist das ziemlich einzigartig.“
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Es ist ein großartiger Erfolg, dass das Modell des Miteinanders von Minderheiten und Mehrheiten in unserer Grenzregion für die internationale Liste der UNESCO nominiert wird.“
Die Organisationen der Minderheiten, die Sydslesvigsk Forening (SSF) und der Bund Deutscher Nordschleswiger (BDN), hatten Anfang 2018 gemeinsam in Deutschland und Dänemark beantragt, das Zusammenleben von Mehrheiten und Minderheiten im deutsch-dänischen Grenzland als immaterielles Kulturerbe anzuerkennen. Deutschland und Dänemark haben das Jahr 2020 zum „Deutsch-Dänischen Kulturellen Freundschaftsjahr“ erklärt.