Innsbruck-Land

In Trins kündigt sich eine Revolution an

In der Gemeinde schwelen seit Längerem Konflikte, die nun an die Oberfläche dringen. Bei der heutigen Sitzung soll der Substanzverwalter abgewählt werden – sehr zum Missfallen der Agrargemeinschaft.

Von Denise Daum

Trins –In der Gemeinde Trins brodeln mehrere Konflikte, für deren Erklärung man ganz weit ausholen müsste. Und selbst dann würden viele Beteiligte noch weitere Details hinzufügen wollen. Also soll hier kurz und knapp die Ausgangslage für die heutige Gemeinderatssitzung beschrieben werden, für die sich eine Art Palastrevolution ankündigt. Bei der Gemeinderatswahl 2016 überraschte Mario Nocker mit seiner Liste „Trins Gemeinsam“, die fünf der 13 Mandate erreichte und den Bürgermeistersessel eroberte. Die „Offene Heimatliste“ des abgewählten Bürgermeisters Alois Mair verblieb nach dessen Rückzug mit ebenfalls fünf Mandaten im Gemeinderat. Die Liste „Für Trins“ erzielte drei Mandate.

Die Liste „Trins Gemeinsam“ stellt nicht nur den Bürgermeister, sondern – dank mehrheitlichem Gemeinderatsbeschluss – auch den Vize sowie den Substanzverwalter der Gemeindegutsagrargemeinschaft. Zumindest Letzteres soll sich heute Abend ändern. Die „Offene Heimatliste“ stellte den Antrag auf Abwahl desselben.

Und laut dem Substanzverwalter Peter Tost dürfte seine Abwahl auch mehrheitlich durchgehen. „Man möchte mich schon länger zum Rücktritt bringen“, erklärt Tost. Seine Arbeit werde von den beiden anderen Listen ständig kritisiert – „aus rein persönlichen Befindlichkeiten“.

Gegipfelt haben die Unstimmigkeiten rund um die Gemeindegutsagrargemeinschaft darin, dass die Mandatare von „Für Trins“ und der „Heimatliste“ ihre Zustimmung zur Jahresrechnung 2017 verweigert haben. „Eine Erklärung dafür gibt es nicht“, sagt Tost. Damit bringe man die Gemeinde in eine unangenehme Situation. „Zudem könnten die acht Mandatare persönlich belangt werden, wenn dadurch finanzielle Schäden entstehen. Das ist nur deshalb nicht passiert, weil ich ordentlich weitergearbeitet habe“, betont Tost.

Christoph Baldauf von der Agrarbehörde bestätigt, dass der Gemeinderatsbeschlusss zur Jahresrechnung 2017 „trotz mehrfacher Aufforderung“ bislang nicht vorliegt. „Ein hinreichender Grund dafür ist uns nicht bekannt“, sagt Baldauf.

Der Obmann der Agrargemeinschaft, Markus Hilber, ist gegen die Abwahl des Substanzverwalters, den er für seine „hervorragende und gewissenhafte Arbeit“ lobt. „Der Ausschuss hat Peter Tost das Vertrauen ausgesprochen.“ Auch Hilber ortet persönliche Befindlichkeiten hinter dem Abwahl-Antrag. „Ich weiß keinen inhaltlichen Grund.“

Eine Antwort, warum denn nun der Substanzverwalter gehen soll, war gestern nicht zu bekommen. Christoph Nocker (nicht verwandt mit dem Bürgermeister Nocker) von „Für Trins“ verweist auf die heutige Sitzung. Nur so viel: „Persönliche Befindlichkeiten sind nicht der Grund.“ Gerhard Strickner von der Offenen Heimatliste wollte nicht mit der TT sprechen.

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