Mindestens 41 tote Sicherheitskräfte in Afghanistan
Kabul (APA/dpa) - Bei Gefechten in Nordafghanistan sind mindestens 41 Sicherheitskräfte getötet worden. Radikalislamische Taliban verübten e...
Kabul (APA/dpa) - Bei Gefechten in Nordafghanistan sind mindestens 41 Sicherheitskräfte getötet worden. Radikalislamische Taliban verübten einen Angriff auf drei Kontrollposten am Rande von Kunduz in der Nacht zu Dienstag, wie der Provinzrat Safiullah Amiri am Dienstag sagte. Es seien mindestens 27 Soldaten und drei Polizisten getötet sowie mehr als zehn Menschen verletzt worden.
In der benachbarten Provinz Baghlan sind mindestens elf Polizisten ums Leben gekommen. Mindestens drei weitere Polizisten seien verwundet worden, als Taliban-Kämpfer im Gebiet Baghlan-e Markasi einen Kontrollposten angriffen, sagte der Chef des Provinzrates, Mohammed Safdar Mohseni. Die Taliban hätten nach der Stürmung des Postens die gesamte Ausstattung mitgenommen, sagte Mohseni.
Die radikalislamischen Taliban greifen fast täglich Kontrollposten und Stützpunkte der afghanischen Sicherheitskräfte an. Nach Militärangaben beherrscht die Regierung inzwischen nur noch wenig mehr als die Hälfte der Bezirke des Landes. Weitere rund 30 Prozent sind umkämpft.
Aktuell versuchen die USA, den langwierigen Konflikt über Verhandlungen zu lösen. Dazu fanden seit Juli des Vorjahres mehrere Gesprächsrunden zwischen US-Delegationen und hochrangigen Taliban statt. Der US-Sondergesandte Zalmay Khalilzad sprach nach den jüngsten Gesprächen im Golfemirat Katar Ende Jänner von „bedeutenden Fortschritten“. Es konnte allerdings noch keine Übereinkunft zu einer Waffenruhe erzielt werden.
Gleichzeitig wird aktuell in Russland eine Annäherung zwischen Taliban und afghanischen Politikern, die nicht Teil der Regierung sind, versucht. In Moskau sind zweitägige Gespräche mit einer Taliban-Delegation angesetzt, die sich mit rund 30 Vertretern verschiedener politischer Parteien treffen soll. Auch der ehemalige Präsident Hamid Karsai ist dafür nach Moskau gereist. Mit der afghanischen Regierung lehnen die Taliban weiterhin Gespräche ab.