Innsbruck-Land

Ruine in Sellrain macht Großprojekt Platz

BM Georg Dornauer (l.) ist stolz auf den Baurechtsvertrag mit der ABT - Alpenbau Tirol GmbH von Fridolin Klotz.
© Domanig

Der Abriss des ehemaligen Gasthofs Rothenbrunn in Sellrain hat begonnen. Ein privater Bauträger errichtet am Areal 14 Eigentumswohnungen, ein Nahversorger siedelt sich an.

Von Michael Domanig

Sellrain –BM Georg Dornaue­r sprach gestern von „einem der schönsten Tage in meinem Bürgermeisterleben“ – und meinte damit die Neugestaltung des Rothenbrunn-Areals direkt an der Landesstraße. Ein Großprojekt, mit dem sich das „Gesicht“ von Sellrain entscheidend verändern wird.

Seit 1994 habe die Ruine des ehemaligen Gasthofs und Hotels Rothenbrunn die Gemeinde beschäftigt, erklärte Dornauer, das geschichtsträchtige – aber nicht denkmalgeschützte – Gebäude „faulte vor sich hin“. Man hab­e lange nicht gewusst, wie die in Gemeindebesitz stehende Liegenschaft verwertet werden könnte. Die Neugestaltung des Areals war vor drei Jahren denn auch eines von Dornauers zentralen Themen im Gemeinderatswahlkampf. Als neuer Bürgermeister habe er vom Gemeinderat dann das Mandat erhalten, mit einem privaten Bauträger, der ABT- Alpenbau Tirol GmbH aus Längenfeld, einen Baurechtsvertrag auszuhandeln.

Konkret räumt die Gemeind­e der ABT ein Baurecht auf 99 Jahre ein. Diese errichtet 14 Eigentumswohnungen – aufgrund des Baurechtsvertrages zu „leistbarsten Preisen“, wie Dornauer es formuliert, zudem entsteht eine MPreis-Filiale. Ein rechtskräftiger Baubescheid liegt vor, der Abriss des alten Gasthofs läuft bereits. Für die Kameras versuchte sich Dornauer gestern – mehr oder weniger erfolgreich – selbst am Abrissbagger.

Der alte Rothenbrunn-Komplex weicht Wohnungen und einem MPreis-Markt.
© www.buildinformed.com

Die ABT investiere knapp 4,5 Mio. Euro, so Geschäftsführer und Inhaber Fridolin Klotz. 13 von 14 Wohnungen seien bereits verkauft, „zum überwiegenden Teil an Sellraintaler“. Für die Gemeinde entstehen laut Dornauer keine Kosten, auch den Abriss übernehme der Baurechtsnehmer. „Verbindlicher Termin“ für die Übergabe ist laut Klotz Juni 2020, Ziel sei aber schon Weihnachten 2019 – auch die Firma MPreis dränge darauf.

Auch eine zweite Großbaustelle, nur wenige hundert Meter entfernt, soll im heurigen Dezember fertig sein: Seit August 2018 läuft der umfassende Um- und Ausbau des Volksschulgebäudes direkt neben der Melach, ein lange geplantes Projekt, das schon von Dornauers Vorgänger Norbert Jordan nachdrücklich vorangetrieben worden war. Im neuen Trakt kommen drei Kindergarten- und eine Krippengruppe unter, im Bestand finden künftig Mittagstisch und Nachmittagsbetreuung Platz. Zudem wird eine neue Turnhalle errichtet, die als Mehrzwecksaal genützt werden kann. Das Bauvolumen liegt bei 5 Mio. Euro, das Land steuert davon 4 Mio. Euro aus dem Gemeindeausgleichsfonds bei. Laut Dornauer liegt der Ausbau „voll im Zeit- und Budgetplan“.

Die Erweiterung des Volksschulgebäudes läuft schon seit August.
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