Landespolitik

Tirol will Veterinärmediziner ab 2021 selbst ausbilden

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Frühestens ab 2021 könnte in Tirol der Studiengang Veterinärmedizin starten. Zuvor muss das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie abgewartet werden.

Innsbruck – Die Rechnung ist für Landesveterinärdirektor Josef Kössler eine einfache: „Bis zum Jahr 2027 benötigen wir 40 neue Tierärzte, um den Stand halten zu können.“ Von der Veterinärmedizinischen Universität Wien – so sei zumindest die Rückmeldung nach Tirol erfolgt – seien jedoch nur rund 20 zu erwarten. Peter Schweiger von der Tierärztekammer Tirol meint dazu: „Es ist derzeit fast unmöglich, aus dem deutschsprachigen Raum Ärzte zu bekommen.“ Mit Tierärzten aus Rumänien, Bulgarien oder Polen sei eine nachhaltige Versorgung nicht gewährleistet, hieß es gestern im Anschluss an die Sitzung der Landesregierung. Auch, weil diese kein Interesse daran hätten, Praxen fortzuführen.

Abhilfe erhofft man sich nun durch die Schaffung eines eigenen Studiengangs für Veterinärmedizin und zwar via UMIT am Standort der jetzigen Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft und Ernährung in Kematen. Um das zu erreichen, wurde gestern eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Diese und auch das folgende Akkreditierungsverfahren müssten positiv erledigt werden, um den Studiengang zu etablieren. Start soll 2021 sein. Es gelte, das hohe Niveau beim Tierwohl in Tirol abzusichern.

Als Gründe nannten gestern LH Günther Platter, LHStv. Josef Geisler und LR Bernhard Tilg (alle VP), dass man an der Veterinär-Uni mit den Tiroler Anliegen kein Gehör gefunden habe. Man hätte sich mehr Studienplätze und auch einen praxisnaheren Lehrplan gewünscht. Geht alles glatt, will man auch Südtirol sowie Vorarlberg und Salzburg mit ins Ausbildungsboot holen. (mami)

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