Ökostromförderung - Kosten für Ausgleichsenergie gesunken

Wien (APA) - Die Kosten für die Ausgleichsenergie im Bereich der Ökostromförderung sind gesunken. Im Vorjahr betrugen die Aufwendungen 25,4 ...

Wien (APA) - Die Kosten für die Ausgleichsenergie im Bereich der Ökostromförderung sind gesunken. Im Vorjahr betrugen die Aufwendungen 25,4 Mio. Euro. Verglichen mit dem Höchststand von 85,2 Mio. Euro im Jahr 2015 seien die Aufwendungen damit um fast 60 Mio. Euro zurückgegangen, teilte die Ökostrom-Förderabwicklungsstelle OeMAG am Dienstag mit. Das reduziert auch die Stromrechnung für die Haushalte.

Die Kosten für die Förderung des grünen Stroms werden von den Kunden getragen. Regel- und Ausgleichsenergie werden zur Stabilisierung von Lastschwankungen im Stromnetz benötigt, die etwa bei Kraftwerksausfällen, Verbrauchsspitzen oder volatiler Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen wie Wind oder Sonne entstehen können.

Auf der Stromrechnung werden die niedrigeren Ausgleichsenergiekosten laut OeMAG im kommenden Jahr zusätzlich spürbar. Die Kosten für einen durchschnittlichen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden (kWh) sinken seit einigen Jahren. 2016 war laut früheren Angaben der Regulierungsbehörde E-Control der Höhepunkt mit 120 Euro brutto erreicht. Im Vorjahr dürften es rund 90 Euro gewesen sein. Für heuer gehen Experten von einem Rückgang auf rund 70 Euro aus. Mit der Förderung wird die Differenz zwischen den garantierten Einspeisetarifen und dem Marktpreis ausgeglichen. Die Strom-Großhandelspreise steigen seit geraumer Zeit wieder.

Die Kosten für die Ausgleichsenergie hätten trotz deutlichem Anstieg bei Windkraftstrom - dem Hauptverursacher von Ausgleichsenergie - gesenkt werden können, so die OeMAG in ihrer heutigen Pressemitteilung. Gründe dafür seien die kontinuierliche Weiterentwicklung der Prognose, die Einbindung von Echtzeit-Messungen sowie die Intraday-Vermarktung von Fahrplanabweichungen durch die Verbund-Übertragungsnetz-Tochter APG.

Bei der Förderung von Photovoltaik-Anlagen habe sich im Vorjahr die Zahl der förderfähigen Anträge im Vergleich zum Jahr davor auf rund 4.500 verdoppelt, teilte die OeMAG weiter mit. Positiv ausgewirkt hätten sich hier Änderungen im Zuge der „kleinen“ Ökostromnovelle 2017. Der Eigenversorgungsanteil wird seither im Kontingent abzogen, angerechnet wird nur, was ins öffentliche Netz eingespeist wird. Zusätzlich seien durch die neue Investitionsförderung rund 1.800 Photovoltaik-Anlagen und rund 650 Stromspeicher unterstützt worden.

Die Zahl der in die Ökobilanzgruppen einspeisenden Anlagen wachst stetig. Ende des dritten Quartals 2018 waren es insgesamt mehr als 27.000 Anlagen mit einer installierten Leistung von fast 4.000 Megawatt (MW). Davon entfielen rund 2.400 MW auf Windenergie rund 740 MW auf Photovoltaik. Der Anteil des gesamten geförderten Ökostroms am Endverbrauch aus öffentlichen Netzen lag 2017 laut E-Control bei fast 18 Prozent, nach knapp 17 Prozent 2016. Das Unterstützungsvolumen (ohne Strom-Marktwert) dürfte nach Schätzungen vom Herbst bei rund 770 Mio. Euro liegen, 2017 waren es 860 Mio. Euro.