Verkehrslösung in Schwaz: Ärger über „Verzögerungstaktik“
Für Juni ist der Baustart der Verkehrslösung samt Ampel beim Autobahnzubringer bei Schwaz geplant. Doch daraus wird nichts. Der Bau wird wieder um Jahre verschoben. Den betroffenen Bürgermeistern reicht’s.
Von Eva-Maria Fankhauser
Schwaz, Stans, Vomp –Der Vomper Bürgermeister Karl-Josef Schubert kann nur noch den Kopf schütteln. Seit 14 Jahren kämpft er für eine Verkehrslösung beim Autobahnzubringer Schwaz. Denn genau dort verteilen sich Lkw und Pkw auf die Gemeinden Schwaz, Stans und Vomp. Doch der Verkehrsknoten ist täglich überlastet. In wenigen Monaten hätten genau dort die Bagger auffahren sollen. Denn gemeinsam mit dem Land und der Asfinag ist eine Ampellösung am Zubringer geplant. Doch es wird nichts passieren. Keine Bagger. Keine Ampel. Nicht heuer und auch nicht nächstes Jahr.
„Das ist ein Skandal. Eine Verzögerungstaktik. Es kann doch nicht sein, dass so ein Projekt Jahr um Jahr verschoben wird“, ärgert sich Schubert. Auch sein Staner Kollege BM Michael Huber versteht die Änderung nicht. „Das ist einfach unlogisch. Die Lösung ist fix. Die Finanzierung steht, der Kostenverteilungsschlüssel passt auch. Das gehört jetzt endlich erledigt“, sagt Huber.
Aber laut Asfinag ist frühestens 2021 mit einem Baustart zu rechnen. „Der Grund dafür ist, dass wir auf Wunsch der Bürgermeister nochmals eine Lösung mit Kreisverkehr anstatt einer Ampel geprüft haben. Aber es hat sich bestätigt, dass die Ampel besser ist“, sagt Günter Fritz, Gruppenleiter der Asfinag-Planungseinheit. Dieses Ergebnis habe man vor wenigen Wochen präsentiert. „Wir wollten nicht schon vorher ins Behördenverfahren einsteigen. Daher hat sich das nun verzögert“, erklärt Fritz. Und das Verfahren brauche eben seine Zeit. Ihm sei bewusst, dass das die Bürgermeister nicht freue, aber es sei nicht anders gegangen. Auch zusätzliche Prüfungen seien angefallen.
„Vor zwei Jahren haben sie genau das Gleiche gesagt“, meint BM Schubert. Laut dem Schwazer BM Hans Lintner habe man vor zwei Jahren mit der Asfinag vereinbart, dass die Behördenverfahren schon anlaufen sollen. Es sei ärgerlich, dass man noch immer nicht weiter ist. Die beiden Bürgermeister wollen es den Asfinag-Mitarbeitern nicht zum Vorwurf machen, dass nichts passiert. Denn es gebe immer wieder Wechsel in den zuständigen Reihen. „Aber die Lärmmessung, die nun in der Au gemacht werden muss, ist für mich nur wieder eine Ausrede, um es weiter hinauszuzögern“, sagt Schubert. Auch für Huber braucht es baldmöglichst eine Lösung: „Für uns, für die Pendler, für die Wirtschaftsunternehmen, für die Bevölkerung – das muss doch möglich sein, dass im Sommer 2020 alles fertig ist.“
Man wolle nun Druck machen, dass doch noch früher gebaut wird. „Dass es nun eine intelligente Ampel werden soll – darüber lässt sich diskutieren. Aber das Schlimmste ist, dass nichts weitergeht“, sagt Schubert.