Costa Ricas Ex-Präsident der sexuellen Gewalt beschuldigt
New York/Hamburg (APA) - Der frühere costa-ricanische Präsident und Nobelpreisträger Óscar Arias Sánchez wird der sexuellen Gewalt beschuldi...
New York/Hamburg (APA) - Der frühere costa-ricanische Präsident und Nobelpreisträger Óscar Arias Sánchez wird der sexuellen Gewalt beschuldigt. Die Psychiaterin und Friedensaktivistin Alexandra Arce von Herold habe ihn am Montag angezeigt, berichtet die „Zeit“ (Online) am Dienstag unter Berufung auf die „New York Times“.
Sánchez erhielt 1987 den Friedensnobelpreis und ist nach wie vor in der Friedensbewegung aktiv. Arce von Herold hat laut New York Times eigenen Angaben zufolge öfter mit ihm zusammengearbeitet. Als sie Ende 2014 bei ihm zu Hause war, um eine Veranstaltung in Wien vorzubereiten, habe Sánchez plötzlich von hinten ihre Brüste berührt, sei mit seinen Händen unter ihren Rock gefahren und mit Fingern in sie eingedrungen.
Laut New York Times hat Sánchez über seinen Anwalt erklären lassen, dass er sich nicht zu den Vorwürfen äußern wolle.
Arce von Herold sagte laut dem Bericht, sie habe sich nicht früher an die Öffentlichkeit gewandt, weil es vor der MeToo-Bewegung unvorstellbar gewesen sei, jemand so Mächtiges zu beschuldigen. Sie arbeitet in einem Krankenhaus in der Hauptstadt San José. Die Frauen, die gegen den Filmproduzenten Harvey Weinstein und den Schauspieler Bill Cosby ausgesagt haben, hätten ihre Einstellung geändert. Am meisten hätten ihr aber die Turnerinnen des olympischen US-Teams geholfen, die gegen ihren früheren Arzt Larry Nassar ausgesagt hatten. Er wurde im Jänner 2018 zu 175 Jahren Haft verurteilt.
„All die Frauen, die an die Öffentlichkeit gegangen sind, haben mir geholfen“, sagte Arce von Herold. „Vielleicht kann ich anderen Menschen auch helfen.“