Kampagne in NÖ soll mehr Bewusstsein fürs Impfen schaffen
St. Pölten (APA) - Mit Aufklärung und individueller Beratung soll die Kampagne „Darum Impfen“ in Niederösterreich einer um sich greifenden I...
St. Pölten (APA) - Mit Aufklärung und individueller Beratung soll die Kampagne „Darum Impfen“ in Niederösterreich einer um sich greifenden Impfmüdigkeit entgegenwirken. Infostände werden auf Messen und Gesundheitstagen präsent sein. Ziel sei es, das Bewusstsein fürs Impfen zu stärken und die Durchimpfungsrate wieder zu steigern, sagte Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) am Mittwoch bei einer Pressekonferenz.
Königsberger-Ludwig verwies darauf, dass mangelnde Impfbereitschaft laut Weltgesundheitsorganisation WHO zu den gegenwärtig größten Gesundheitsbedrohungen gehöre. Dadurch könnten sich Krankheiten wieder ausbreiten. Es sei wichtig, Menschen zu informieren, aufzuklären und zu überzeugen. „Der beste Schutz gegen Infektionserkrankungen ist Impfen“, betonte die Landesrätin. Sie sprach sich gegen eine Impfpflicht aus und plädierte für Beratung und seriöse Information. Vorstellbar sei ein verpflichtendes Elterngespräch im Rahmen der Mutter-Kind-Pass-Untersuchung. „Ich bin nicht für Strafen und Sanktionen, weil ich denke, das ist nicht der richtige Weg“, sagte die Gesundheitslandesrätin.
„Gerade junge Eltern sind sehr verunsichert“, berichtete Landessanitätsdirektorin Irmgard Lechner. Außerdem sind beispielsweise ab dem 60. Lebensjahr kürzere Auffrischungsintervalle vorgesehen. Für einen „Herdenschutz“ sei eine Durchimpfungsrate von mehr als 95 Prozent notwendig. „Impfen heißt Verantwortung übernehmen für sich und seine Mitmenschen“, sagte Königsberger-Ludwig.
Die diesjährige Infokampagne umfasst eine individuelle Beratung, zum Beispiel bei der Seniorenmesse „Bleib Aktiv!“ am 14. und 15. Februar im VAZ St. Pölten oder der „Baby Expo“ von 15. bis 17. November in der Arena Nova Wiener Neustadt sowie bei Gesundheitstagen wie jenen der NÖ Gebietskrankenkasse. Voraussetzung ist, den Impfpass mitzunehmen. Fünf Folder für Zielgruppen von Schwangeren über Eltern von Babys bis zu Älteren werden bei Ärzten und Apotheken aufliegen. Die neu gestaltete Website www.darum-impfen.at ist ab 14. Februar erreichbar.
Auch mit der Einführung des elektronischen Impfpasses und der damit verbundenen Erinnerungsfunktion hofft man, dass sich die Durchimpfungsrate erhöhen wird. Niederösterreich ist eines der drei Pilot-Bundesländer und soll im Herbst 2019 mit 30 niedergelassenen Kinderärzten und Allgemeinmedizinern starten.
Masern-Fälle gibt es - im Gegensatz zu anderen Bundesländern - derzeit keine, hieß es zudem. Der vergangenen Freitag eingegangene Verdacht in Niederösterreich habe sich nicht bestätigt.