Diskussion um „Ostmark zu Linz“

Linz (APA) - Nach der Aufregung um die Verwendung des Begriffes „Ostmark“ durch die Burschenschaft Teutonia sowie der Distanzierung des ihr ...

Linz (APA) - Nach der Aufregung um die Verwendung des Begriffes „Ostmark“ durch die Burschenschaft Teutonia sowie der Distanzierung des ihr angehörenden FPÖ-Verteidigungssprechers Reinhard Bösch von diesem Begriff, gibt es in diesem Zusammenhang auch eine Diskussion in Oberösterreich. Denn dort ist eine burschenschaftliche Schülerverbindung „Ostmark zu Linz“ angesiedelt.

Ostmark hieß auch das annektierte Österreich während der NS-Zeit. Im Internet verweist die „Ostmark zu Linz“ darauf, dass ihr Name aus dem 19. Jahrhundert stamme: Er sei 1891 beschlossen worden, um auf die historische Rolle - die Sicherung der Grenzen nach Osten durch eine wehrhafte Mark - hinzuweisen. Während des Nazi-Regimes gab es die Burschenschaft nicht. Sie wurde erst 1953 wieder neu aufgebaut.

In der Zeitung „Der Standard“ (Mittwoch-Ausgabe) wird berichtet, dass die Verbindung den Vorsitz im Landesdelegiertenconvent (LDC) Oberösterreich innehat und dieser sich über eine Landesförderung von 120.000 Euro pro Jahr freuen dürfe: Für „Jugendarbeit, Persönlichkeitsbildung, Freizeitgestaltung, Fortbildung, Jugendvereine sowie Miete und Betriebskosten“, habe es aus dem Büro von Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) geheißen.

„Dass es in Oberösterreich nach wie vor eine schlagende Burschenschaftsverbindung mit dem Namen Ostmark zu Linz gibt, ist für die SPÖ-Landesvorsitzende Birgit Gerstorfer „ein Skandal“. Ihre Kritik an der öffentlichen Förderung wird auch von der KPÖ geteilt. Diese verweist zudem darauf, dass etliche ihrer Gesinnungsgenossen im Widerstand gegen das Nazi-Regime mit der ausdrücklichen Begründung die „Ostmark“ vom Reich „losreißen“ und die „Verfassung des Reiches gewaltsam ändern“ zu wollen verurteilt, in Konzentrationslager deportiert oder ermordet wurden. Der Sprecher des oberösterreichischen Netzwerks gegen Rassismus und Rechtsextremismus, Robert Eiter verlangt, dass das Land das Förderungsgeld künftig den Frauen- und Kultureinrichtungen zukommen lassen solle, denen die Fördermittel gekürzt wurden.