Zahl der Winter-Schanigärten in Wien leicht gestiegen

Wien (APA) - Die Zahl der Winter-Schanigärten in Wien ist leicht gestiegen. Der Andrang hält sich aber nach wie vor eher in Grenzen: Laut de...

Wien (APA) - Die Zahl der Winter-Schanigärten in Wien ist leicht gestiegen. Der Andrang hält sich aber nach wie vor eher in Grenzen: Laut dem Büro des zuständigen Wirtschaftsstadtrats Peter Hanke (SPÖ) haben heuer 230 Wirte Tische und Sessel im Freien aufgestellt. Im Jahr davor waren es 155. Die Gastro-Vertretung in der Wirtschaftskammer beklagt die ihrer Ansicht nach zu strengen Auflagen.

Neben einer Bewilligung für Gastgärten in der warmen Jahreszeit im Zeitraum vom 1. März bis zum 30. November besteht seit Jänner 2017 die Möglichkeit einer „kleinen Winteröffnung“. Die Wirte müssen für eine Genehmigung für die Monate Dezember, Jänner und Februar allerdings einige Auflagen erfüllen. Sie reichen von genügend Platz für Fußgänger am Gehsteig bis zur Wegräumpflicht der Möbel nach der Sperrstunde.

Für die Stadt ist die Winteröffnung ein Erfolg. Immerhin habe es in der heurigen Saison eine Steigerung der Winter-Schanigärten um knapp 50 Prozent gegeben, hieß es aus Hankes Büro gegenüber der APA.

Kritik kommt dagegen nach wie vor aus der Wirtschaftskammer: „Es hat sich nicht viel verändert“, sagte Peter Dobcak, Gastro-Obmann in der Wiener Wirtschaftskammer, zur APA. „Die Gartenmöbel müssen bis 23.00 Uhr weggeräumt werden. Die meisten Lokale haben aber erst später Sperrstunde. Da stellt sich dann die Frage, wo stelle ich die Möbel hin“, bemängelte er. Auch die Vorgaben in Bezug auf die Fläche kritisiert er.

Die neuen Regelungen machen drei Varianten für Winter-Schanigärten möglich: Variante A, die jeweils einen Stehtisch links und rechts vom Lokaleingang vorsieht, muss nicht bewilligt, sondern lediglich gemeldet werden. Diese Variante kommt derzeit am häufigsten vor. Eine Bewilligung brauchen die Wirte hingegen bei Variante B, wenn sie im Winter einen kleinen Gastgarten entlang der Hausmauer errichten wollen. Eine spezielle Regelung ist für Gastronomen in Fußgängerzonen vorgesehen: Dort kann auf zehn Prozent (aber maximal zwölf Quadratmetern) der Freifläche, auf der im Sommer Lokalbetrieb herrscht, ein Winter-Schanigarten aufgestellt werden.

„Wir bemühen uns, dass wir Erleichterungen bekommen, die Stadt ist hier aber leider sehr unflexibel“, meinte Dobcak. „Ich bedauere das sehr, dass es trotz unseres Einsatzes nicht mehr in Anspruch genommen wird.“

Heftig kritisiert haben die Gastro-Vertreter ursprünglich auch die mit der Gesetzesnovelle einhergehende Erhöhung der Tarife. Sie sind lageabhängig gestaffelt. Die neuen Tarife in den Zonen 1 und 2 (teuerste und mittlere Kategorie, Anm.) hätten jedoch zu keinen Auswirkungen auf genehmigte Fläche geführt, hieß es vonseiten der Stadt gegenüber der APA. Zone 3 - sie ist die billigste - weite sich sogar aus.

Die offizielle Schanigartensaison wird in Wien traditionell Ende März gemeinsam vom Bürgermeister und dem Präsidenten der Wirtschaftskammer eröffnet. Die Gesamtzahl der Schanigärten lag 2017 bei rund 3.500.