Ski-WM: Angezipfter Mayer nach Ausfall: „Schreien ist immer gut“
Aare (APA) - Im Vorfeld hatte Doppel-Olympiasieger Matthias Mayer noch erklärt, dass es in einem Super-G schnell sein könne, dass man an ein...
Aare (APA) - Im Vorfeld hatte Doppel-Olympiasieger Matthias Mayer noch erklärt, dass es in einem Super-G schnell sein könne, dass man an einem Tor vorbeifahre, und dass da auch die Routine nicht wirklich helfe. Nachdem es ihm dann im WM-Super-G am Mittwoch in Aare zum dritten Mal bei einem Großereignis passiert war, wollte er am liebsten einfach laut losschreien.
„Griaß enk. Es zipft mich brutal an, da brauchen wir jetzt nicht drüber diskutieren anfangen“, begrüßte Mayer die Printjournalisten in der Mixed Zone, gleich unterhalb der Tribüne, auf der seine Fans in der Kälte ausharrten. Die Abstimmung habe gepasst, er sei gut auf dem Ski gestanden, habe eine sehr gute und stabile Fahrt gehabt, es hätte genau gepasst, sagte er und tatsächlich hatte die Zwischenzeit das auch bestätigt.
„Es war extrem schade, ich hatte einen guten Speed, speziell Ausfahrt Steilhang. Ich habe das Tor bewusst ein bisserl direkter angeschaut, weil ich gesehen habe, dass ein paar Athleten zum Teil zu rund waren und einiges an Zeit liegengelassen haben. Paris war da sehr schnell, ich dachte mir, da ist ein bisserl was drinnen, dann ist es sich um ein paar Zentimeter nicht ausgegangen“, schilderte der Kärntner den Ausfall.
Die Tore hinter der Welle würde man vorher nicht sehen, er würde da nur mit seinem Gefühl hinfahren. „Und der Sprung ist bei mir ein bisserl weiter gegangen als bei den Läufern davor, dadurch habe ich die Kurve nicht mehr so machen können.“
Er werde sich gleich auf den Weg ins Zimmer machen. „Ich lege meine Sachen ganz ruhig in die Ecke und dann schaue ich nach einem Mittagsschlaferl nach einer Viertelstunde, was ich dann drüber denke. Aber ich denke, ich werde mich immer noch ärgern. Schreien ist auch immer gut. Kurz, nicht zu lange, aber ein bisserl, dann geht es eh wieder voll weiter. Auf morgen konzentrieren, auf Samstag konzentrieren. Ein paar Rennen habe ich noch vor mir. Ich hoffe, dass ich es bei einer WM mal besser mache“, nahm er sich vor.
2014 bei den Olympischen Spielen in Sotschi fuhr Mayer im Super-G an einem Tor vorbei, ebenso 2017 bei der WM in St. Moritz. Daran nochmals erinnert, musste auch der an sich eh immer gut gelaunte Mayer in dieser doch bitteren Stunde auflachen. „Ja, ist so. Leider war das nicht das erste Mal. Wieder hergeschenkt, muss ich ganz einfach sagen“, zog der 28-Jährige enttäuscht von dannen.
Auch Routinier Hannes Reichelt sah das Ziel nicht, lange ärgern helfe nicht, aber er würde schon gern einmal „wo drauf einschlagen“, erklärte der 38-Jährige. „Man muss Gas geben. Es war ein bisserl dumm, ich wusste schon, dass da die Welle ist, aber ich habe sie nicht wirklich gesehen. Der Ausfall war eine Folgeerscheinung der Traverse, wo ich den Patzer gehabt habe, da habe ich mir gedacht, jetzt muss ich im unteren Bereich alles riskieren, um noch irgendwas aufzuholen, das war dann zu viel.“
Es sei definitiv ein schwieriger Super-G gewesen, schön rhythmisch und sehr spektakulär. „Ich habe mich gefreut, weil man mit Köpferl fahren musste und mit entsprechend Risiko. Es gab so viele schwere Tore. Ich habe ihn als sehr lässig empfunden, aber leider hat er mich auch abgeworfen.“ Er sei froh, dass „Vinc“ zugeschlagen habe, meinte er über Teamkollegen und Silbermedaillengewinner Vincent Kriechmayr. Dem fehlten nur 9/100 Sekunden auf Weltmeister Dominik Paris aus Südtirol.