Staatsanwaltschaft bekämpft Enthaftung eines angeblichen Drogen-Paten

Wien (APA) - Die Staatsanwaltschaft Wien bekämpft die Enthaftung eines mutmaßlichen Drogen-Paten, der am Montag vom Landesgericht für Strafs...

Wien (APA) - Die Staatsanwaltschaft Wien bekämpft die Enthaftung eines mutmaßlichen Drogen-Paten, der am Montag vom Landesgericht für Strafsachen nach achtmonatiger U-Haft auf freien Fuß gesetzt wurde. „Wir haben dagegen Beschwerde eingelegt“, teilte Behördensprecherin Nina Bussek am Mittwoch der APA mit. Ob der 38-jährige Mann auf freiem Fuß bleibt, muss nun das Wiener Oberlandesgericht (OLG) entscheiden.

Der Österreicher mit serbischen Wurzeln soll als Kopf einer Ende April 2018 zerschlagenen Bande nicht weniger als 3,7 Tonnen Marihuana in Verkehr gesetzt und mit seinen Drogen-Geschäften 18,77 Millionen Euro erwirtschaftet haben. Er bestreitet sämtliche gegen ihn erhobenen Vorwürfe. Einem Enthaftungsantrag seines Verteidigers Philipp Wolm wurde vom Landesgericht wegen Verletzung des Beschleunigungsgebots Folge gegeben. Nach Ansicht des zuständigen Richters wurde in dieser Sache zu schleppend ermittelt und wären von der Anklagebehörde Zwischenberichte und der Abschlussbericht der Polizei dringlicher anzufordern gewesen.

Behördensprecherin Bussek trat gegenüber der APA der Darstellung entgegen, es wäre lax ermittelt worden: „Das ist ein umfangreicher Akt mit 13 Bänden und 20 Beschuldigten.“ Außerdem seien die Verfahren gegen sieben Beschuldigte bereits erstinstanzlich erledigt. Die Polizei habe regelmäßig über den Fortgang der Erhebungen berichtet, wichtige Ergebnisse - etwa eine Handy-Auswertung - wären aber erst im Jänner eingelangt. „Der Abschlussbericht der Polizei wurde uns angekündigt“, stellte Bussek zum aktuellen Stand des Verfahrens fest. Ob und wann gegen den 38-Jährigen Anklage erhoben werden kann, hängt vom Vorliegen des Endberichts ab.