Alles auf Alt ist das neue Motto beim Weererwirt
Der Traditionsgasthof Weererwirt wird ab April um 3,5 Millionen Euro umgebaut. Im Gastronomiebereich wird alte Historie wieder sichtbar. Eröffnung ist im November.
Von Angela Dähling
Weer –Vor vier Jahren kaufte Bauprojektentwickler Martin Partoll von Hans Schwemberger das Traditionsgasthaus Weererwirt samt angrenzendem Grund. Lange war unklar, wie es mit dem Gasthof weitergeht – nicht zuletzt wegen unterschiedlicher Vorstellungen im Gemeinderat. Doch das ist Schnee von gestern. Partoll: „Der Weererwirt wird wieder ein Speiselokal und ich möchte auch die Kultur in dieses Haus zurückbringen.“ Der große Saal werde wieder den Vereinen für Bälle zur Verfügung gestellt. Auch Hochzeitsfeiern, Kabarettabende oder Theater sollen ihn mit Leben füllen.
Für das 1312 erstmals erwähnte Haus bedeutet der Umbau des Erdgeschoßes eine Reise in die Vergangenheit. „Es wird sozusagen geschichtlich zurückgebaut. Teilweise werden die alten Schiefergesteinswände freigelegt und statt des Fliesenbodens kommen Holzbretter hinein“, erklärt der Bauherr, der sich Kunstausstellungen im Gastronomiebereich vorstellen kann. Den Betrieb des Lokals möchte er inzwischen selbst führen. „Weil’s mir so taugt. Erst wollte ich einen Pächter suchen.“ Stattdessen will er nun Gastro-Personal suchen.
Mitte April soll mit den Bauarbeiten gestartet werden und bereits im November alles fertig sein. Alles, das heißt auch, dass in den drei Obergeschoßen (inklusive Dachboden) kräftig umgebaut wird. Auf den rund 2000 m² entstehen voraussichtlich Miet- und Ferienwohnungen. „Vielleicht auch Arztpraxen. Da laufen noch Gespräche“, sagt Partoll.
3,5 Mio. Euro investiert der Kramsacher in sein Projekt. Wie ist die Stimmung dazu im Ort? „Ich bekomme nur positives Feedback und werde oft auf der Straße gefragt, wann das Gasthaus endlich wieder aufsperrt“, sagt Partoll. „Wenn ein zentral gelegenes Traditionsgasthaus mit seinem ursprünglichen Ambiente wieder aufgesperrt wird, ist das ein Gewinn für jede Gemeinde“, meint der Weerer Bürgermeister Markus Zijerveld.
Übrigens ist der Gasthof auch derzeit „belebt“. Seit Anfang Dezember hat Werner Margreiter als Cheftrainer des chinesischen Ski-Nationalteams dessen Zimmer bezogen. Mit den 65 Jugendlichen im Alter von 13 bis 19 Jahren trainiert er erfolgreich in umliegenden Skigebieten. Partoll hat einen Koch angestellt, der sich um das leibliche Wohl der Chinesen kümmert, die noch bis Mitte April bleiben.