Berlin und Paris nahmen bei Zukunfts-Kampfjet weitere Hürde
Paris (APA/dpa) - Deutschland und Frankreich haben bei ihrem ehrgeizigen Rüstungsvorhaben eines gemeinsamen Kampfjets eine weitere Hürde gen...
Paris (APA/dpa) - Deutschland und Frankreich haben bei ihrem ehrgeizigen Rüstungsvorhaben eines gemeinsamen Kampfjets eine weitere Hürde genommen. Der französische Hersteller Dassault Aviation und der europäische Luftfahrtkonzern Airbus hätten eine Konzeptstudie für das künftige Luftkampfsystem vertraglich vereinbart. Das sagte die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen am Mittwoch in Gennevilliers.
Die Ministerin sprach von einem „wichtigen Schritt“. Berlin und Paris hatten sich bereits grundsätzlich darauf verständigt, dass Dassault Aviation und Airbus zusammenarbeiten sollen. Die neuen Flugzeuge sollen bis 2040 die Eurofighter- und Rafale-Flotten beider Länder ergänzen und schließlich ersetzen. Am Ende soll nicht nur ein einzelner Kampfflieger der neuen Generation stehen, sondern ein Gesamtsystem, das auch Drohnen und Satelliten steuern kann.
„Wir müssen jetzt loslegen, wenn wir das schaffen wollen“, sagte die deutsche Ministerin mit Blick auf das Zieldatum 2040. Am Rande einer Veranstaltung des Triebwerkherstellers Safran wurde deutlich, dass Berlin und Paris im Mai ein Abkommen schließen wollen, um weitere Einzelheiten des Projekts zu regeln. Dann solle es auch erste Angaben zu den Kosten geben. Es sei geplant, dass Spanien im Frühjahr dem Vorhaben des Luftkampfsystems beitreten werde.
Von der Leyen und ihre französische Amtskollegin Florence Parly traten bei Safran Aircraft Engines auf, um die Partnerschaft des französischen Unternehmens mit der MTU Aero Engines AG für das Triebwerk des Militärjets anzukündigen. Parly sprach vom „ersten Stein“ eines Gebäudes.
„Dieses Programm stellt einen Meilenstein für die europäische Eigenständigkeit im militärischen Triebwerksbau dar“, sagte der Vorstandsvorsitzende der MTU Aero Engines (München), Reiner Winkler. Sein Unternehmen und Safran arbeiteten seit über 50 Jahren zusammen.
Deutschland und Frankreich wollen in den nächsten 15 Jahren auch die nächste Kampfpanzer-Generation entwickeln. Der französische Präsident Emmanuel Macron hatte in den vergangenen Monaten mehrfach gefordert, dass Europa mehr Verantwortung für seine Verteidigung und seine Sicherheit übernehme. Bei seinem Vorstoß für eine europäische Armee hatte er auch Rückendeckung von der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel erhalten.