Innsbruck-Land

Machtdemonstration in Trins: Substanzverwalter abgewählt

In der Gemeinde Trins herrscht Ungemach nach der Neuwahl des Substanzverwalters.
© Thomas Böhm

Gegen die Stimmen der Bürgermeisterliste und trotz Widerstand der Agrargemeinschaft gibt es personelle Wechsel im Substanzteam.

Von Denise Daum

Trins – Die Sitzung des Gemeinderats in Trins am Mittwochabend lässt den Zuschauer ratlos zurück. Kurz zusammengefasst: Die Gemeinde Trins hat mit Thomas Pranger (Offene Heimatliste) einen neuen Substanzverwalter, gewählt von der „Offenen Heimatliste“ und „Für Trins“. Die beiden Listen dürften auch für die Abwahl des bisherigen Substanzverwalters Peter Tost (Trins Gemeinsam) verantwortlich sein, die auf Antrag von Gerhard Strickner (Heimatliste) geheim ablief: Fünf Stimmen – so viel Mandate wie die Bürgermeisterliste „Trins Gemeinsam“ hat – waren gegen die Abwahl, acht Stimmen (fünf hat die Heimatliste, drei „Für Trins“) dafür.

Strickner war es auch, der die Abwahl von Peter Tost beantragte. Erklärungen, warum, wurden vor der Wahl keine abgegeben. Stillschweige­n, auch auf mehrfache Bitte des Bürgermeisters, trotz Unmutsbekundungen aus dem Publikum und ungeachtet der Rede des stellvertretenden Obmanns der Agrargemeinschaft Paul Hofer: „Die Zusammenarbeit mit Peter (Tost) hat super funktioniert. Er hat es geschafft, wieder Frieden herzustellen. Das alles darf jetzt nicht wegen persönlicher Befindlichkeiten kaputt gemacht werden.“ Das schaffe nur wieder Zwiespalt im Dorf. Manchen gehe es nur darum, die Agrar zu dominieren, ärgert sich Hofer.

Nichtsdestotrotz: Die Abwahl wurde durchgezogen, die vorher angekündigten Gründe brachte Richard Hilber (Heimatliste) im Anschluss vor. Im Großen und Ganzen geht es um einen Rechenfehler über 22 Euro, einen „Vergabefehler“, der einen Schaden in Höhe von 97 Euro für die Gemeindeguts­agrargemeinschaft bedeutete. Zudem wird Tost mangelnde Kommunikation vorgeworfen. Kurzum: Die „Offene Heimatliste“ und „Für Trins“ haben ihr Vertrauen in ihn verloren.

Peter Tost stellte klar, dass der entstandene Schaden in Höhe von 120 Euro zurückgezahlt wurde. Bürgermeister Mario Nocker verwies darauf, dass die Behörde den Rechnungsbericht überprüft habe. „In keinster Weise wurde etwas festgestellt, das einen Rücktritt des Substanzverwalters erfordern würde.“ Listenkollegin Regine Hörtnagl, die zur neuen Rechnungsprüferin im Substanz-Team gewählt wurde, hat den Eindruck, „dass man sich für Peters Abwahl Gründe aus den Fingern gesaugt hat“.

Kryptisch war im Übrigen die Aussage des neuen Sub­stanzverwalters Thomas Pranger, ob er das Amt wie sein Vorgänger ehrenamtlich ausüben werde. „Ich werde es grundsätzlich nicht ehrenamtlich machen. Das kann sich aber ändern, wenn Absprachen eingehalten werden.“

Die Agrarbehörde hat die Rechnungsunterlagen geprüft: „Grundsätzlich muss gesagt werden, dass wir bei jeder Prüfung bestimmte Mängel finden. So auch in Trins. Es waren aber keine Mängel, die ein aufsichtsbehördliches Einschreiten erfordern“, erklärt Christoph Baldauf von der Agrarbehörde auf Nachfrage der TT.

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