Soziallressort des Landes OÖ verdoppelt Ausbildungsplätze für Pflege
Linz (APA) - Die Zahl der pflegebedürftigen Oberösterreicher steigt laut Prognosen von derzeit 80.000 auf 126.000 im Jahr 2040, während die ...
Linz (APA) - Die Zahl der pflegebedürftigen Oberösterreicher steigt laut Prognosen von derzeit 80.000 auf 126.000 im Jahr 2040, während die Zahl der Absolventen in Pflegeberufen seit 2015 zurückgeht. Das Land sieht daher dringenden Handlungsbedarf und so hat Soziallandesrätin Birigt Gerstorfer (SPÖ) am Donnerstag in Linz angekündigt, die Ausbildungsplätze auf 1.080 zu verdoppeln.
Bereits in der vergangenen Woche hatten Landeshauptmann Thomas Stelzer und Agrarlandesrat Max Hiegelsberger (beide ÖVP) erklärt, dass Schüler künftig an landwirtschaftlichen Berufs- und Fachschulen auch eine Pflegeausbildung absolvieren können. Selbst wenn Gerstorfer diesen „überraschenden Vorstoß“ noch für „unausgegoren“ hält, da noch wesentliche Fragen zum Abschluss an den Bundesschulen offen seien, begrüße sie dennoch den Vorschlag.
Ihr Ressort werde jedenfalls die Zahl der Ausbildungsplätze von aktuell über 500 auf 1.080 aufstocken. Dafür werde es 1,6 Millionen Euro aus ihrem Ressort geben. Doch diese Maßnahme reiche nicht aus, um genügend Nachwuchs zu erhalten. Die Landesrätin rechnet mit einem Mehrbedarf von 800 Fachkräften pro Jahr, tatsächlich gab es vergangenes Jahr aber nur 381 - 2015 waren es etwa noch 539. Daher müsse der Ausbildung attraktiver werden, meinte Gerstorfer. So werden ab heuer die Möglichkeiten flexibler, von kompakt bis berufsbegleitend, und es gibt verschiedene Finanzierungsmodelle in Form von Stipendien. Der Großteil des Personals in der Altenbetreuung seien Berufsumsteiger zwischen 30 und 40 Jahre. Für viele sei die mehrjährige Ausbildung ohne finanzielle Unterstützung kaum leistbar, erklärte sie.
Über die unterschiedlichen Angebote informiert die Service- und Beratungsstelle der SoNe Netzwerk GmbH in persönlichen Gesprächen. Zudem hat sie unter www.sinnstifter.at eine Kampagne gestartet, um „das Image der modernen Altenarbeit zu heben“.