Europas Leitbörsen bauen zu Mittag Verluste aus

Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Aktienmärkte haben am Donnerstag zu Mittag klar in negativem Terrain tendiert. Nach einem schwach...

Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Aktienmärkte haben am Donnerstag zu Mittag klar in negativem Terrain tendiert. Nach einem schwachen Start rutschten die wichtigen Leitindizes nach Mittag stärker ins Minus. Ein kleines Plus konnte unterdessen der britische FTSE-100 verbuchen.

Der 50 führende Unternehmen der Eurozone umfassende Euro-Stoxx-50 fiel 28,39 Einheiten oder 0,88 Prozent auf 3.184,36 Punkte. Der DAX in Frankfurt notierte gegen 13.25 Uhr mit 11.171,00 Punkten und minus 153,72 Einheiten oder 1,36 Prozent. Der FTSE-100 der Börse London stieg um 2,26 Zähler oder 0,03 Prozent und steht nun bei 7.175,35 Stellen.

Im Vordergrund stand am Donnerstag in Europa der Zinsentscheid der Bank of England (BoE). Der Leitzins bleibt jedoch unverändert bei 0,75 Prozent, wie die Notenbanker kurz nach Mittag in London mitteilten. Ökonomen hatten mit der Entscheidung gerechnet. Auf diesem Niveau liegt der Leitzins seit vergangenem Sommer.

Ernüchternde Zahlen kamen am Vormittag hingegen von der deutschen Industrie. Die deutschen Unternehmen haben ihre Produktion im Dezember überraschend zum vierten Mal in Folge gedrosselt. Industrie, Bau und Energieversorger stellten zusammen 0,4 Prozent weniger her als im Vormonat. Ökonomen hingegen hatten einen Anstieg um 0,7 Prozent erwartet.

Bei den Einzelwerten in Europa lieferte die Berichtssaison Impulse, wenn auch hauptsächlich negative.

Die französische Großbank Societe Generale (SocGen) kappt nach einem Gewinneinbruch ihre Ziele. Sowohl das mittelfristige Wachstums- als auch das Renditeziel würden verfehlt, teilte SocGen mit. In der Unternehmens- und Investmentbank setzt die Bank nun den Rotstift an. Die Aktie verlor in Paris 3,45 Prozent.

Ebenfalls in Frankreich rasselten Aktien der Werbeagentur Publicis mit minus 14 Prozent in den Keller. Im vierten Quartal gingen die Umsätze überraschend um 0,3 Prozent zurück. In diesem Umfeld straften Investoren Aktien des britischen Branchenkollegen WPP ebenfalls ab: Die Papiere gaben mehr als 7 Prozent nach. Auch bei ProSieben in Deutschland herrschte mit knapp minus 4 Prozent schlechte Stimmung.

In London hatten TUI Papiere keinen guten Tag und sackten mit minus 17 Prozent ans Ende der Kurstafel des FTSE-100. Der Reisekonzern schraubt aktuell seine Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr zurück. Der Gewinn werde wohl nur das Vorjahresniveau erreichen, teilte TUI zuletzt mit.

Einen Lichtblick an der Zahlenfront lieferte die italienische Unicredit ab. Die Bank-Austria-Mutter hat 2018 aufgrund ihres Sparkurses einen (bereinigten) Gewinn von fast 3,9 Mrd. Euro verbucht. Das entspricht einem Anstieg um rund 8 Prozent. Auch an der Börse gab es darauf Applaus - die Papiere stiegen um 1,65 Prozent.

Der luxemburgische Stahlhersteller ArcelorMittal hat im vierten Quartal eine sinkende Nachfrage zu spüren bekommen. So lieferte das Unternehmen weniger Stahl aus als im Vorjahreszeitraum. Die Aktie verlor in Amsterdam kurz nach Mittag 3,74 Prozent. In demselben Umfeld rückten auch Aktien des deutschen Stahlriesen Thyssenkrupp 3,84 Prozent nach unten.

~ ISIN EU0009658145 ~ APA303 2019-02-07/13:43