Europas Leitbörsen schließen mit klaren Verlusten
Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Aktienmärkte haben am Donnerstag klare Verluste eingefahren. Nach einem unentschlossenen Start ba...
Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Aktienmärkte haben am Donnerstag klare Verluste eingefahren. Nach einem unentschlossenen Start bauten die wichtigsten Leitindizes im Handel ihre Verluste aus. Ein genauso tiefroter Start an der Wall Street brachte auch nicht die erhoffte Erleichterung, sondern sorgte nur für stärkeren Verkaufsdruck.
Der 50 führende Unternehmen der Eurozone umfassende Euro-Stoxx-50 verlor im Lauf des Handelstages 61,99 Einheiten oder 1,93 Prozent auf 3.150,76 Punkte. Der DAX in Frankfurt beendete den Handelstag mit 11.022,02 Punkten und minus 302,70 Einheiten oder 2,67 Prozent. Der FTSE-100 der Börse London fiel um 79,51 Zähler oder 1,11 Prozent und steht nun bei 7.093,58 Stellen.
Im Vordergrund steht am Donnerstag in Europa der Zinsentscheid der Bank of England (BoE). Der Leitzins bleibt bei 0,75 Prozent, wie die Notenbanker kurz nach Mittag in London mitteilten. Ökonomen hatten mit der Entscheidung gerechnet. Auf diesem Niveau liegt der Leitzins seit vergangenem Sommer.
Ernüchternde Zahlen kamen am Vormittag hingegen von der deutschen Industrie. Die deutschen Unternehmen haben ihre Produktion im Dezember überraschend zum vierten Mal in Folge gedrosselt. Industrie, Bau und Energieversorger stellten zusammen 0,4 Prozent weniger her als im Vormonat. Ökonomen hingegen hatten einen Anstieg um 0,7 Prozent erwartet.
Bei den Einzelwerten in Europa lieferte die Berichtssaison Impulse, wenn auch hauptsächlich negative.
Die französische Großbank Societe Generale (SocGen) kappt nach einem Gewinneinbruch ihre Ziele. Sowohl das mittelfristige Wachstums- als auch das Renditeziel würden verfehlt, teilte SocGen mit. In der Unternehmens- und Investmentbank setzt die Bank nun den Rotstift an. Die Aktie verlor in Paris 6,77 Prozent.
Ebenfalls in Frankreich rasselten Aktien der Werbeagentur Publicis mit minus 14 Prozent in den Keller. Im vierten Quartal gingen die Umsätze überraschend um 0,3 Prozent zurück. In diesem Umfeld straften Investoren Aktien des britischen Branchenkollegen WPP ebenfalls ab: Die Papiere gaben mehr als 8 Prozent nach. Auch bei ProSieben in Deutschland herrschte mit knapp minus 5 Prozent schlechte Stimmung.
In London hatten TUI-Papiere keinen guten Tag und sackten mit minus 19 Prozent ans Ende der Kurstafel des FTSE-100. Der Reisekonzern schraubt seine Erwartungen an das laufende Geschäftsjahr zurück. Der Gewinn werde wohl nur das Vorjahresniveau erreichen, teilte TUI zuletzt mit.
Einen Lichtblick an der Zahlenfront lieferte die italienische Unicredit ab. Die Bank-Austria-Mutter hat 2018 aufgrund ihres Sparkurses einen (bereinigten) Gewinn von fast 3,9 Mrd. Euro verbucht. Das entspricht einem Anstieg um rund 8 Prozent. Auch an der Börse gab es nach anfänglichen Gewinnen schlussendlich ein Minus von 1,92 Prozent.
Der luxemburgische Stahlhersteller ArcelorMittal hat im vierten Quartal eine sinkende Nachfrage zu spüren bekommen. So lieferte das Unternehmen weniger Stahl aus als im Vorjahreszeitraum. Die Aktie verlor in Amsterdam 4,82 Prozent.
~ ISIN EU0009658145 ~ APA506 2019-02-07/18:40