Rotes Kreuz und Roter Halbmond starten Kampagne gegen Atomwaffen
Genf (APA/AFP) - Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellscha...
Genf (APA/AFP) - Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC) haben am Freitag eine weltweite Kampagne gegen die wachsende Gefahr eines Einsatzes von Atomwaffen gestartet.
IKRK-Präsident Peter Maurer erklärte, angesichts der zunehmenden internationalen Spannungen fordere er jeden auf, „dringend und mit Nachdruck“ dafür zu wirken, der Ära der Atomwaffen ein Ende zu setzen. Die Kampagne mit dem Titel notonukes.org beabsichtigt nach Angaben der beiden in Genf ansässigen Organisationen IKRK und IFRC, die Öffentlichkeit auf die „katastrophalen humanitären Folgen“ eines Atomkriegs aufmerksam zu machen. Die Bürger werden aufgefordert, von ihren Regierungen zu verlangen, den UNO-Vertrag von 2017 zum Verbot von Atomwaffen zu unterzeichnen. Österreich ratifizierte den Vertrag zum Verbot von Atomwaffen (VVA) im Mai letzten Jahres.
Der Aufruf erfolgt zu einem Zeitpunkt, da die USA und Russland ihren Rückzug aus dem INF-Vertrag zum Verbot aller bodengestützten und atomar bestückbarer Raketen mit einer Reichweite zwischen 500 und 5.500 Kilometern angekündigt haben. Experten sehen dadurch auch andere Rüstungskontrollverträge gefährdet, etwa den 2021 auslaufenden sogenannten New-START-Vertrag zur Verringerung von Atomwaffen.