Suspendierter Wiener Polizist - Soll Hausdurchsuchung verraten haben

Wien (APA) - Der Wiener Kriminalbeamte war in den Fokus polizeiinterner Ermittler geraten, weil er seit September 2017 ohne dienstlichen Anl...

Wien (APA) - Der Wiener Kriminalbeamte war in den Fokus polizeiinterner Ermittler geraten, weil er seit September 2017 ohne dienstlichen Anlass und damit verbotenerweise Abfragen im polizeilichen PAD-System vorgenommen, abgespeicherte Aktenvorgänge studiert und das solcherart erlangte Wissen entgeltlich weitergegeben haben soll. Zumindest eine Hausdurchsuchung soll er verraten und dafür ordentlich abkassiert haben.

Insgesamt werden dem suspendierten Beamten, der am vergangenen Dienstag nach dreiwöchiger U-Haft vom Landesgericht für Strafsachen gegen gelindere Mittel enthaftet wurde - die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hat dagegen keine Beschwerde eingelegt - nach derzeitigem Erhebungsstand an die 60 illegale Daten-Abfragen zur Last gelegt. Betroffen waren davon zumindest 17 Personen. Gegen diese waren teilweise polizeiliche bzw. staatsanwaltschaftliche Ermittlungen anhängig.

In zumindest einem Fall soll der Polizist einen Mann, gegen den strafrechtlich vorgegangen wurde, über nach der Strafprozessordnung (StPO) angeordnete Maßnahmen laufend informiert haben. Er soll diesem auch den Termin einer geplanten Hausdurchsuchung „gesteckt“ haben. Für seine in den Jahren 2017 und 2018 erbrachten Dienste hat der Kriminalist von dem Mann angeblich rund 10.000 Euro erhalten.

Für den unter Amtsmissbrauchs- und Bestechlichkeitsverdacht geratenen 46-Jährigen gilt die Unschuldsvermutung. Die von der APA bereits am Donnerstag um eine Stellungnahme gebetene Landespolizeidirektion wollte den Fall mit Verweis auf die Zuständigkeit der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) nicht kommentieren.