AK-Wahl: Zangerl sieht „tolles Ergebnis“
Innsbruck/Wien (APA) - Der schwarze Tiroler AK-Chef Erwin Zangerl sieht im Halten der absoluten Mehrheit trotz Verlusten ein „tolles Ergebni...
Innsbruck/Wien (APA) - Der schwarze Tiroler AK-Chef Erwin Zangerl sieht im Halten der absoluten Mehrheit trotz Verlusten ein „tolles Ergebnis“. „Wenn man zum dritten Mal über 60 Prozent bekommt, kann man nur zufrieden sein“, sagte Zangerl im APA-Gespräch. Zudem habe ja das Motto „Alle gegen Erwin“ gelautet, und das „nicht nur in Tirol, sondern auch im Osten“.
Die drastisch gesunkene Wahlbeteiligung bezeichnete Zangerl als „bedenklich“. Die Verantwortlichen dafür sah er in seinen Mitbewerbern: „Wir haben alles getan, mobilisiert, Wahlwerbung gemacht, um die Menschen dazu zu bringen, von ihrem Stimmrecht Gebrauch zu machen. Die anderen Liste waren diesbezüglich sehr zurückhaltend“.
Zangerl, einer der vehementesten Kritiker der Bundesregierung, ortete im Wahlausgang eine „Bestätigung“ seiner wiederholten Schelte an Türkis-Blau. Er werde sich jedenfalls weiter lautstark zu Wort melden und für einen „Weg des sozialen Ausgleichs“ werben. Die Bundesregierung habe hingegen derzeit „kein Interesse an einem Dialog“ mit den Arbeitnehmervertretern.
Erfreut über seine Zugewinne zeigte sich indes FSG-Spitzenkandidat Stephan Bertel: „Die ArbeitnehmerInnen in den Betrieben, wo wir sehr präsent sind, haben unserer Arbeit ein ausgezeichnetes Zeugnis ausgestellt.“ Nicht nachvollziehen konnte Bertel die Zugewinne der FPÖ. „Da bedarf es wohl weiterer Aufklärung, wofür die Blauen tatsächlich stehen, nämlich eine Schwächung der Arbeitnehmerrechte“, meinte der rote Arbeitnehmervertreter.
Der Spitzenkandidat der Grünen, Helmut Deutinger, gab sich mit dem Erreichten zufrieden: „Aus einer schwierigen Situation ohne Bundespartei konnten wir das Beste machen.“ Mit den fünf erzielten Mandaten wollen die Grünen auch in den kommenden Jahren konstruktiv für die Arbeitnehmer arbeiten. Die niedrige Wahlbeteiligung sei „erschreckend“. Sie sei aber zum Teil auf den „komplizierten Wahlmodus“ zurückzuführen, meinte Deutinger: „Es ist zu kompliziert, da braucht es einen einfacheren und transparenteren Modus.“ Zudem sei die „extreme Abhängigkeit“ von der Post bei der Zustellung der Wahlkarten ebenfalls problematisch.
Tirols LH Günther Platter (ÖVP) gratulierte indes seinem Parteifreund Zangerl zu dem „beeindruckenden Ergebnis“. Das „starke Abschneiden“ zeige, dass die Tiroler Arbeitnehmer wissen, „dass Erwin Zangerl ihre Interessen glaubhaft und mit dem notwendigen Nachdruck vertritt“.
FPÖ-Obmann Markus Abwerzger jubilierte über das blaue Ergebnis. „Das hervorragende Abschneiden der FPÖ, die erstmals in der Tiroler Arbeiterkammer als Fraktion vertreten ist, freut mich sehr. Ich gratuliere Spitzenkandidat LAbg. Patrick Haslwanter und seinem Team ganz besonders herzlich“, so Abwerzger, der auch kräftig gegen Zangerl austeilte: „Der Tiroler-ÖVP-alt AK-Präsident Erwin Zangerl wurde für seine Selbstherrlichkeit abgestraft, die katastrophale Wahlbeteiligung ist mehr als ein Alarmzeichen und beweist, dass die Kammerpolitik, und auch die Frage der Pflichtmitgliedschaft neu gedacht werden müssen“. Seit Zangerl Präsident ist, sei die Wahlbeteiligung innerhalb von zehn Jahren um zwanzig Prozent gesunken.
Gratulationen an Zangerl gab es hingegen von ÖGB-Chef Philip Wohlgemuth, der auch für die SPÖ im Landtag sitzt. „Mit dem ÖGB Tirol hat die Arbeiterkammer auch in den nächsten Jahren einen starken Partner an ihrer Seite - wir werden weiterhin an einem Strang ziehen“, so Wohlgemuth in Richtung Zangerl.
Das positive Ergebnis der FSG strich logischerweise der geschäftsführende SPÖ-Chef Georg Dornauer hervor: „Ich bin stolz auf den Einsatz von Stephan Bertel und seinem Team der FSG Tirol in der Wahlauseinandersetzung um die Arbeiterkammer und im tagtäglichen Kampf um die Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer“.