Chile verbannt Plastiksackerln aus Großmärkten und Lebensmittelketten

Santiago de Chile (APA) - Chile verbietet als erstes südamerikanisches Land die Verwendung von Plastiksackerln, berichtet die spanische Zeit...

Santiago de Chile (APA) - Chile verbietet als erstes südamerikanisches Land die Verwendung von Plastiksackerln, berichtet die spanische Zeitung „El Pais“. Ein entsprechendes Gesetz trat vergangenen Sonntag in Kraft und betrifft Großhändler und Lebensmittelketten. Klein- und Mittelbetriebe dürfen maximal zwei Sackerl pro Einkauf aushändigen.

Das Gesetz wurde bereits vor rund sechs Monaten bekanntgegeben, allerdings gewährte man Großmärkten eine Schonfrist, um sich auf die neuen Bestimmungen einzustellen. „Wir können mit Zufriedenheit sagen, dass wir von August bis zu diesem Zeitpunkt die Aushändigung von schätzungsweise einer Milliarde Plastiksackerl vermeiden konnten, die nicht unsere Ozeane, Flüsse und Stadtteile verseuchten“, so der stellvertretende Umweltminister Felipe Riesco. Zuvor wurden in Chile rund 3,4 Milliarden Plastiksackerl im Jahr verbraucht, das entspricht einem Verbrauch von schätzungsweise 200 Sackerl pro Person und Jahr.

Für Klein- und Mittelbetriebe gilt das Gesetz erst ab 3. August 2020. Bis dahin dürfen sie maximal zwei Sackerl pro Person und Einkauf aushändigen.

Das Gesetz trifft auf eine breite Zustimmung in der Bevölkerung. In einer Umfrage von Februar 2018 zeigten sich 95 Prozent der Befragten einem Verbot von Plastiksackerl gegenüber positiv eingestellt.

Chile ist somit ein Vorreiter in Lateinamerika was die Implementierung eines Verbots auf nationaler Ebene betrifft. In Städten wie Buenos Aires wurde ein entsprechendes Verbot bereits umgesetzt.