Gewalt gegen acht inhaftierte Gegnerinnen von Nicaraguas Präsident

Managua (APA/AFP) - In einem Frauengefängnis in Nicaragua sind acht Kritikerinnen von Präsident Daniel Ortega nach Angaben von Menschenrecht...

Managua (APA/AFP) - In einem Frauengefängnis in Nicaragua sind acht Kritikerinnen von Präsident Daniel Ortega nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen von Wärtern zusammengeschlagen worden. Etwa 20 Aufseher seien in ihre Zelle gekommen und hätten die Frauen „brutal geschlagen“, teilte das Komitee für die Befreiung von politischen Häftlingen am Freitag mit.

Zwei der Frauen seien anschließend abgeführt und an „einen unbekannten Ort“ gebracht worden. Eine dritte Inhaftierte, die auch mitkommen sollte, habe sich aufgrund der Schmerzen durch die Schläge nicht mehr von ihrem Schlafplatz erheben können, erklärte die Organisation. Der Vorfall ereignete sich demnach am Donnerstag im Frauengefängnis „La Esperanza“.

Die Häftlinge hätten „das Recht, würdevoll behandelt zu werden“, erklärte ein Vertreter der oppositionellen Menschenrechtskommission CPDH. Die Regierung Nicaraguas sei für „jeden Angriff auf die physische und psychische Integrität“ von inhaftierten weiblichen Oppositionellen verantwortlich, erklärte eine Fraueninitiative. Die Vollzugsbehörde äußerte sich nicht.

Menschenrechtsorganisationen hatten bereits im vergangenen Oktober Gewalt gegenüber 16 inhaftierten Frauen kritisiert. Durch politische Gewalt kamen in Nicaragua seit April 2018 mindestens 325 Menschen ums Leben. Mehr als 750 Kritiker von Präsident Ortega mussten ins Gefängnis.