69. Berlinale: Internationale Presse angetan von Marie Kreutzers Werk

Berlin/Wien (APA) - „Der Boden unter den Füßen“, der heurige Wettbewerbsbeitrag der Grazer Regisseurin Marie Kreutzer bei der 69. Berlinale,...

Berlin/Wien (APA) - „Der Boden unter den Füßen“, der heurige Wettbewerbsbeitrag der Grazer Regisseurin Marie Kreutzer bei der 69. Berlinale, stößt überwiegend auf positive Reaktion der internationalen Fachpresse. Der „Hollywood Reporter“ etwa spricht nach der Weltpremiere am gestrigen Samstag von einem „bemerkenswerten“ Spielfilm, „schön in Szene gesetzt und beeindruckend gespielt“.

Vor allem die Performance von Hauptdarstellerin Valerie Pachner in dem Porträt einer Unternehmensberaterin in der Krise erntet Lob: „Pachner glänzt in ihrer ersten Zusammenarbeit mit Kreutzer.“ Dies gilt ebenso für das Szenenbild: „Kreutzer und ihre Stammkamerafrau Leena Koppe machen einen grandiosen Job in der Frage der Bildgestaltung.“

Auch der Kritiker des „Screen“ hebt die Schauspielleistung hervor und sieht den Film „geerdet durch die gute, zentrale Leistung von Pachner“. „Variety“ wiederum lobt „Der Boden unter den Füßen“ als „feinnerviges, nuanciertes Drama“, das zwar manchmal etwas konstruiert wirke, aber das Thema der Schizophrenie adäquat behandle. „Der bewusst vielstimmige, bewusst ambivalente Ansatz einer kathartischen Erzählung mag diejenigen frustrieren, die sich einen echten Thriller erwarten, aber er verleiht Kreutzers Film eine Tiefe des Einblicks in diese oft missverstandene seelische Krankheit, die selten ist im Kino.“ Und nicht zuletzt sei das „packende, intelligente Psychodrama“ ein „höchst wertvoller Beitrag zur gesellschaftlichen Debatte über Geschlechterbilder“.

Auch die Berliner Tageszeitungen zeigen sich unter dem Strich angetan. Die „Berliner Morgenpost“ nennt Kreutzers Psychodrama kurz „unprätentiös und wahrhaftig“, die Boulevardzeitung „B.Z.“ konstatiert: „spannend und vieldeutig“, spricht ihm aber eher geringe Bären-Chancen zu, weil „nicht herausragend genug“. Und der „Tagesspiegel“ lobt die „gelungenen Zwischentöne des von Unsicherheitsgefühlen durchfluteten Films“, hat zugleich aber auch einige Kritikpunkte: „Marie Kreutzer hat sich in ihrem naturalistischen Drama zu viel vorgenommen.“