Algeriens Langzeitpräsident Bouteflika bestätigte Wiederkandidatur

Algier (APA/AFP) - Algeriens Regierungspartei FLN schickt den 81-jährigen Präsidenten Abdelaziz Bouteflika trotz schwerer gesundheitlicher G...

Algier (APA/AFP) - Algeriens Regierungspartei FLN schickt den 81-jährigen Präsidenten Abdelaziz Bouteflika trotz schwerer gesundheitlicher Gebrechen ins Rennen um eine fünfte Amtszeit. Die amtliche Nachrichtenagentur APS veröffentlichte am Sonntag eine Erklärung Bouteflikas, in der er sich zu einer Kandidatur bei der Wahl am 18. April bereit erklärt.

Die FLN hatte ihn tags zuvor nominiert. Bouteflika hat sich seit einem Schlaganfall 2013 weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.

Der Präsident steht seit 20 Jahren an der Spitze des ölreichen Maghreb-Staats. Ein Wahlsieg würde ihm eine fünfte Amtszeit bescheren. Ministerpräsident Ahmed Ouyahia versicherte, Bouteflikas Gesundheit sei „kein Hindernis“ bei der Erfüllung seiner präsidialen Pflichten.

Bouteflika sitzt seit sechs Jahren im Rollstuhl und meldet sich öffentlich kaum noch zu Wort. Seine Erklärung am Sonntag ließ er schriftlich über die Nachrichtenagentur APS verbreiten. Darin versprach er, nach einem neuerlichen Wahlsieg eine „nationale Konferenz“ einzuberufen, die sich um die Lösung politischer, wirtschaftlicher und sozialer Fragen kümmern solle. Zudem stellte Bouteflika eine „Anreicherung“ der Verfassung in Aussicht. Details dazu nannte er nicht.

Die Wahl findet am 18. April statt. Präsidentschaftskandidaten haben bis zum 3. März Zeit, ihre Bewerbungen einzureichen. Als erster hatte der pensionierte General Ali Ghediri seine Kandidatur bekanntgegeben. Auch Algeriens größte Islamistenpartei, die Bewegung für die Gesellschaft des Friedens, stellt mit Abderrazak Makri einen eigenen Kandidaten auf.

Bouteflikas neuerliche Kandidatur wird unterstützt von der langjährigen Regierungspartei Nationale Befreiungsfront (FLN) und drei verbündeten Parteien. Die älteste Oppositionspartei des Landes hingegen, die Front Sozialistischer Kräfte (FFS), kündigte Ende Jänner an, keinen Kandidaten ins Rennen zu schicken. Sie rief zum „friedlichen Boykott“ der Wahl auf.